Um mehr Solidarität mit Kranken bittet Renate Rädler, Vorsitzende des Fördervereins für ambulante Kranken- und Altenpflege Sonthofen-Burgberg. Bei der Mitgliederversammlung appellierte sie an die Bevölkerung: 'Heute sind sie der oder die Gesunde, der mit dazu beiträgt, dass der Kranke gut versorgt wird – schon morgen können sie der Kranke sein, der auf die Solidarität der Gesunden angewiesen ist.' Mitgliedsbeiträge und Spenden kommen laut Pressebericht ohne Abzüge der ambulanten Arbeit zugute, die Caritas und Diakonie in der Sozialstation St. Hildegard (Sitz Sonthofen) leisten. Die Beiträge und Kleinspenden summierten sich im Vorjahr auf 8500 Euro. Dazu kam laut Kassiererin Rosemarie Besler eine Großspende von 10 000 Euro, die für bauliche Maßnahmen dient.
Detlev Pache, Pflegeleiter der Sozialstation, wies darauf hin, dass viele Pflegeleistungen in der vorgegebenen Zeit nicht bewältigt werden könnten. Waschen, Körperpflege, Ankleiden und das Verabreichen von Medizin dauerten je nach Tagesform der Klienten unterschiedlich lange. Die Vergütungen von Krankenkassen und Pflegeversicherung deckten den Aufwand oft nur ungenügend. Da trage der Förderverein zum Ausgleich der entstandenen finanziellen Defizite bei.
Pache betonte, dass im Mittelpunkt der ambulanten Pflege die hilfebedürftige Person steht. Den Pflegedienst zu verrichten, heiße auch, in gebotener Ruhe Gespräche zu führen, Sorgen zu mindern und Mut zuzusprechen. Diese Aufgaben erledige die Sozialstation St. Hildegard Sonthofen mit derzeit 52 Mitarbeitern an 320 Klienten.
Interessante Einblicke gab es bei einer Führung durchs neue Domizil von Lebenshilfe und Wahlfamilie am Alten Bahnhof. Die Vorsitzenden Jochen Wawersich (Lebenshilfe) mit Geschäftsführer Hartmut Höger und Christa Bock (Wahlfamilie) versuchen gemeinsam, die Inklusion im Alltag umzusetzen. Vorsitzende Rädler betonte, dass ambulante Pflege menschenwürdig sein müsse. Das könne nur mit großer Solidarität gelingen. Der Förderverein freue sich über jede Spende und jedes Mitglied, das die Arbeit mit 20 Euro Jahresbeitrag unterstützt.
Spendenkonto des Fördervereins für ambulante Kranken- und Altenpflege Sonthofen-Burgberg: Konto 38 89 0, Raiffeisenbank Oberallgäu-Süd (BLZ 733 699 20). Weitere Informationen gibt es unter den Telefonnummern 0 83 21/ 720 967 5 oder 1299.