Die BRK Schlossbergklinik Oberstaufen soll eine reine Reha-Einrichtung werden. Die onkologische Akutklinik unter Leitung des jetzigen Ärztlichen Direktors Prof. Thomas Licht wird künftig an der Rotkreuzklinik in Lindenberg angesiedelt sein. Das gab die Geschäftsführung der Rotkreuzkliniken Süd heute im Rahmen einer Mitarbeiterinformationsveranstaltung bekannt.
'Für unsere beiden Standorte im Allgäu bedeutet dieser Schritt eine Stärkung', erläutert Geschäftsführerin Generaloberin Edith Dürr. 'Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber nur so kann es uns gelingen, die Zukunft der Schlossbergklinik langfristig zu sichern.' Auch für Lindenberg sei die Verlagerung des Akutbereiches ein positives Signal. Man schärfe dadurch das Leistungsprofil und gewinne durch die zusätzlichen 40 Akutbetten eine Größe, mit der man wirtschaftlicher agieren kann.
In der Reha in Oberstaufen soll die Bettenzahl ebenfalls wachsen: Von derzeit 134 Betten will man dort schrittweise bis 2018 auf 158 Betten erhöhen. Neben einer Erweiterung des Raum- und Leistungsangebots sind im Reha-Bereich auch Investitionen geplant. Voraussetzung dafür ist aber eine positive Ergebnisentwicklung.
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'Diese Chance, die Schlossbergklinik wirtschaftlich zu machen und die Arbeitsplätze in der Region langfristig zu sichern, müssen wir nun gemeinsam mit aller Kraft nutzen', appelliert Dürr an die Mitarbeiter, aber auch an die Vertreter in der Politik. Geplant ist die Verlegung des Akutbereiches bereits im Januar 2015. Zuvor müssen noch zahlreiche technische, wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen geklärt und das Gespräch mit verschiedenen Behörden gesucht werden, so dass es unter Umständen zu Anpassungen und einem Nachjustieren der Planungen kommen kann. 'Uns war es dennoch wichtig, die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit frühzeitig zu informieren', sagt Generaloberin Dürr.
2012 hatte die Schwesternschaft München des BRK, die Trägerin der Rotkreuzkliniken Süd, die Schlossbergklinik vom privaten Krankenhauskonzern HELIOS übernommen und damit vor der Schließung gerettet. 'Wir waren auf Grund der Zahlen der Vergangenheit davon ausgegangen, die Klinik nach einer Übergangsphase, die zwangsläufig zu Erlöseinbrüchen führt, wieder wirtschaftlich betreiben zu können', sagt Verwaltungsdirektor Andreas Fischer.
'Neben den allgemein schwierigen politischen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser in Deutschland und den Änderungen im Abrechnungsverfahren haben die Zuweiser auf die Weiterführung der Schlossbergklinik nicht so reagiert, wie wir das erwartet haben. Die Patientenzahlen sind hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben.' In 2013 hatte die Schlossbergklinik mit einem Minus von rund 2,8 Mio. Euro abgeschlossen. Auch in diesem Jahr zeichnet sich bereits ab, dass man die Ziele im Wirtschaftsplan nicht erreichen wird, so dass die Geschäftsführung nun dringend handeln muss.
Auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Akutbereich in Oberstaufen kommen nun Veränderungen zu. 'Wir wollen unsere qualifizierten und engagierten Mitarbeiter nicht verlieren', stellt Generaloberin Dürr klar. 'Dem Großteil der betroffenen Mitarbeiter werden wir anbieten, nach Lindenberg zu wechseln. Auch ein Einsatz in der Reha ist denkbar.'
Man werde persönliche Gespräche mit jedem Einzelnen führen und durch unterstützende Maßnahmen versuchen, Anreize zu schaffen, um z.B. finanzielle Nachteile teilweise zu kompensieren. Gemeinsam mit dem Betriebsrat wird man versuchen, im Rahmen der nun anstehenden Verhandlungen für alle Betroffenen individuelle Lösungen zu finden.