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Verein Pro Nah in Memmingen macht Gemeinden Mut, Energiewende selbst in die Hand zu nehmen

Windkraft

Verein Pro Nah in Memmingen macht Gemeinden Mut, Energiewende selbst in die Hand zu nehmen

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    Verein Pro Nah in Memmingen macht Gemeinden Mut, Energiewende selbst in die Hand zu nehmen
    Verein Pro Nah in Memmingen macht Gemeinden Mut, Energiewende selbst in die Hand zu nehmen Foto: josef diebolder

    Es geht um viel Geld und um die Frage, wer den Rahm abschöpft: Investoren von außen oder die Dorfbewohner selbst. Seit die Politik die Energiewende ausgerufen hat, hat das Land alle Trümpfe in der Hand. So jedenfalls sieht es 'Pro Nah Unterallgäu'. Der Verein sieht gute Chancen, die Wertschöpfung in den Dörfern zu belassen.

    Vorsitzender Hermann Kerler hatte Bürgermeister aus dem Unterallgäu, Vertreter von Genossenschaftsbanken und Mitglieder von Energieteams eingeladen. Seine Botschaft: Die Energiewende beim Schopfe packen. Rund 70 Interessierte waren gekommen, um mehr über die 'einmalige historische Chance für den ländlichen Raum' zu erfahren.

    Der Kampf um die besten Standorte für Windkraftanlagen habe längst begonnen, nur hätten das noch nicht alle gemerkt. 'Freundliche Menschen' klapperten die Grundbesitzer auf den Dörfern ab, mit dem einen Ziel, sich geeignete Flächen zu sichern. Das berichtete an dem Abend der Geschäftsführer des Bauernverbandes Rhön-Grabfeld Michael Diestel. Er hatte einen Vorschlag für die Unterallgäuer mitgebracht: Sie sollten die Energiewende selbst vorantreiben.

    Besser heute als morgen sollten sich die Gemeinden geeignete Flächen sichern und nicht warten, bis der Regionalverband Donau-Iller Vorrangflächen für Windkraft ausgewiesen hat. Dann könnte es für eine gute Entwicklung zu spät sein.

    Wenn Investoren von außen kommen, warnte Diestel, werde das gesetzlich Zulässige getan. Wenn Energie-Genossenschaften sich in jedem Dorf gründeten, werde das getan, was Akzeptanz findet. Der Redner schlug vor, in jeder Gemeinde eine eigene Genossenschaft zu gründen. An dieser könne sich jeder Bürger beteiligen.

    Zweites Standbein

    Dass Windkraft ein zweites Standbein für die Landwirtschaft werden kann, unterstrich Wendelin Einsiedler vom Bundesverband der Windenergie. In Wildpoldsried (Oberallgäu) sei mit umweltfreundlichem Strom eine jährliche Wertschöpfung von gut 900 000 Euro erzielt worden. Auch Einsiedler rief die Gemeinden dazu auf, selbst zu handeln. Die Genossenschaftsidee hält auch er für geeignet, um die Energiewende ins Laufen zu bringen.

    Als dritte Referentin berichtete Margit Spöttle vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza) über das Engagement einzelner Kommunen und des Landkreises Unterallgäu, Klimakonzepte zu erstellen (wir berichteten). Vor allem die Windkraft besitze großes Potenzial.

    Einige Bürgermeister zeigten sich noch nicht überzeugt. In der Aussprache äußerten mehrere Redner Zweifel an der Wirtschaftlichkeit von Windanlagen. Einsiedler sagte, jeder Standort müsse genau untersucht werden. 'Wenn die Windhöffigkeit nicht passt, dann die Finger weg von dem Projekt.'

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