Viele kleine Prinzessinnen und Indianer waren auch dieses Jahr wieder vertreten beim Silvesterkinderfest des Vereins der Deutschen aus Russland in Neugablonz. Das Fest wird nun schon seit zehn Jahren von dem Verein veranstaltet und fand vergangenen Freitag zum fünften Mal im Gablonzer Haus statt. 'Der Maskenball an Silvester ist eine alte russische Tradition,' erzählt Rosalia Walter, Ehefrau des Vereinsvorsitzenden: 'Schon Peter der Große hat maskierte Bälle an Silvester eingeführt.' Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht jedes Jahr die Aufführung eines russischen Volksmärchens, um den Kindern die russischen Traditionen näher zu bringen. Die Kleinen verstehen die russische Sprache nur noch sehr schwer, da im Kindergarten und in der Schule ausschließlich Deutsch gesprochen wird.
'Das kleine bisschen Russisch zu Hause ist zu wenig', meint Walter, deshalb organisiere der Verein jedes Jahr dieses Fest. Auch den Eltern sei es wichtig, dass ihre Kinder die russische Sprache und Kultur nicht verlieren.
Das Wintermärchen 'Der Handschuh des Väterchens Frost' war diesmal Thema der Aufführung. Väterchen Frost, gespielt vom Vorsitzenden des Vereins, Wladimir Walter, verliert auf dem Weg zum Silvesterkinderfest im Wald seinen Handschuh.
Ein Tier nach dem anderen entdeckt diesen im Wald und verkriecht sich darin, bis die Tiere aufgrund der immer größeren Enge in dem Versteck fast zu streiten beginnen. Doch schließlich findet die Enkelin von Väterchen Frost den Handschuh und lädt alle zum Fest ein.
Die Aufführung bedarf für den Verein jedes Jahr Einiges an Vorbereitung: 'Wir haben dieses Jahr schon Anfang November mit den Proben begonnen,' erklärt Rosalia Walter, 'jede Woche haben wir geübt.' Auch Kostüme mussten ausgeliehen werden. Den Handschuh von Väterchen Frost bastelten die Vereinsmitglieder sogar selbst aus Holz. Nach dem Stück tanzten die Mädchen und Buben begeistert zu bekannten Kinderliedern. Zudem erwarteten sie noch zahlreiche Spiele. Zu guter Letzt bekam jedes Kind ein kleines Geschenk von Väterchen Frost.