'Mother Africa' reist seit fünf Jahren um die Welt. Die neue Show hat Knüller parat, die in der Big Box in Kempten bei rund 1200 Besuchern für Staunen sorgten. Kern ist eine Akrobaten-Schule, die Winston Ruddle in Tansania gründete.
Aus den Ländern Ostafrikas, hauptsächlich aus Äthiopien, kommen die Artisten. Tänzer und Sänger stammen aus Simbabwe und Südafrika. Dazu eine siebenköpfige Band aus Tansania. Insgesamt 35 Personen sind beim "Circus der Sinne" auf der Bühne. Was ist am Spektakulärsten? Wirbelsäulen aus Gummi sieht man einige sich verbiegen – Rückenschule extrem. Interessant wäre eine Studie, wie es diesen Bandscheiben in 20 Jahren geht. Kleine Personen werden von Großen durch die Luft gestemmt oder gewirbelt (40 Rückwärts-Saltos, von den Füßen des Kollegen angetrieben, werden als neuer Weltrekord präsentiert). Zwischendurch lassen sich zwei Muskelmänner gegenseitig schweben. Auf einer frei stehenden Leiter oder einem Riesen-Einrad wird in drei bis vier Meter Höhe balanciert.
Jongleure lassen bis zu acht Bällen pro Person durch die Luft sausen. Ein Gleichgewichts-Genie setzt fünf wackelige Walzen übereinander und sich selbst auf die Spitze, ein anderes macht dies mit Stühlen. Hula-Reifen kreisen lassen, können ja viele. Aber gleichzeitig auf einem großen Ball balancieren? Diese Kunststücke sind teils unglaublich. Weltklasse. Man traut seinen Augen nicht.
Zu sehen sind wieder die auf Gummistiefeln 'schuhplattelnden' Minenarbeiter aus Südafrika. Ein Stepptanz-Paar lässt dazu die Sohlen klackern. Zu hören sind auch Musiker mit traditionellen Instrumenten wie Djembe-Trommeln, Kora-Harfe und Daumenklavier. Wenn die Zeit bekommen, sich zu entfalten, wird es musikalisch am interessantesten. Aber die Pop-Band in Standard-Besetzung (Keyboard. E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug) mischt sich schnell wieder ein. Insgesamt kann man dieser Afro-Schau aber bestätigen, dass sie ziemlich unkommerziell und authentisch rüberkommt. 'Mother Africa' hat sich weiter entwickelt.