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Ungarische Praktikanten sammeln in Obergünzburg Erfahrungen

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Ungarische Praktikanten sammeln in Obergünzburg Erfahrungen

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    Ungarische Praktikanten sammeln in Obergünzburg Erfahrungen
    Ungarische Praktikanten sammeln in Obergünzburg Erfahrungen Foto: Marianne Hacker

    Von fröhlichen Kindern umringt steht Beata Galszter (21) vor dem Obergünzburger Kindergarten Kleine Strolche. Im Bauamt des Marktes studiert Boglárka Szedlacsek (20) den großen Flächennutzungs- und Landschaftsplan. Und in der Kantinenküche der Firma Huhtamaki in Ronsberg freuen sich die Zwillingsgeschwister Luca und Matyas Székely (17) über die knusprigen Brezen, die ihnen gelangen. Die jungen Leute gehören zu den sechs Praktikanten aus Obergünzburgs ungarischer Partnerstadt Visegrad, die für zwei Wochen im Günztal sind, um erste Erfahrungen an verschiedenen Arbeitsplätzen zu sammeln.

    Die Idee für eine Vertiefung der Partnerschaft stammt aus dem Obergünzburger Rathaus: Mit der Vermittlung von Praktikumsplätzen wollen Bürgermeister Lars Leveringhaus, die Jugendbeauftragten Marlene Heinold und Zweiter Bürgermeister Herbert Heisler sowie der Koordinator Herbert Schmid und der Deutsch-Ungarische Partnerschaftsverein speziell für Schüler und Studenten 'neue Impulse setzen'. In Visegrad stieß dies auf viel Interesse. Die Jugendlichen, die Obergünzburg derzeit besuchen, hatten zuvor schon über Fußball, Musik, Trachtenverein oder Jugendforum Kontakte geknüpft.

    Ziel auch Ausbildungsplätze

    Die Marktgemeinde beteiligt sich mit einem Zuschuss, für die Reisekosten kam die Stadt Visegrad sowie die dortige deutsche Minderheitenverwaltung auf. Unterbringung, Verpflegung und die Betreuung bei Gasteltern werden von Mitgliedern des Obergünzburger Partnerschaftsvereins geleistet. Ein Ziel, so die Initiatoren, sei es, jungen Ungarn im Allgäu auch Ausbildungsplätze, beispielsweise im Tourismus, anbieten zu können. Dafür wolle man die Voraussetzungen prüfen. 'Wir sind für alles offen', so Leveringhaus.

    Die derzeitigen Praktikanten erhalten eine Bescheinigung sowie ein Zeugnis. Begleitet werden sie von Ralf Sickerling, der in Visegrad lebt und als Übersetzer bei Sprachbarrieren behilflich ist.

    So wurde Beata Galszter, die an der Universtät in Pecs Pädagogik studiert, bei den 'Kleinen Strolchen' von Kindergartenleiterin Annerose Frank und deren Kolleginnen gleich in die 'Mottowoche Wald' eingebunden. Dass dabei jeder Tag im Wald verbracht wird, sei eine neue Erfahrung, so die Praktikantin. Das kenne sie aus Ungarn nicht.

    Boglárka Szedlacsek ist Studentin für Wirtschaftswissenschaften und Management in Budapest. In Obergünzburg, erklärt sie, fühle sie sich sehr wohl. Im Rathaus kann sie erste Einblicke in Ämter und Finanzverwaltung gewinnen. Dass ihre Praktikantin an allem sehr interessiert sei, darüber freut sich etwa Christine Schmalholz im Bauamt.

    Einhelliges Lob

    Einhelliges Lob von Küchenchef Uwe Mayr, Mitarbeiterin Annemarie Gaßner und Bäcker Werner Glas ernten auch Luca und Matyas Székely bei Huhtamaki. Zu Hause besuchen sie eine Fachschule für Gastronomie, die sie nächstes Jahr mit dem Abitur abschließen werden.

    Das Wochenende der Praktikanten gehörte einem vom TSV Obergünzburg organisierten Fußballturnier, zu dem auch die Visegrader Jugendmannschaft anreiste, Beach-Volleyball, Baden und vor allem privaten Treffen mit Obergünzburger Jugendlichen. Das Jugendforum, so Heisler, sei hier überaus engagiert. Wie Schmid äußert er sich sehr zufrieden mit der Resonanz durch Betriebe und Praktikanten.

    Mit Mitgliedern des Partnerschaftsvereins, Vertretern der Marktgemeinde, des Trachtenvereins 'D’Günztaler' und der Historiengruppe geht es für die jungen Leute am Freitag wieder nach Visegrad. Dort finden – mit Obergünzburger Beteiligung – die bekannten Palastfestspiele statt.

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