"Wir sind und bleiben eine mittelständische Genossenschaftsbank. Wir waren nie Global Player und werden es auch nicht." Deutliche Worte wählte Vorstand Dieter Sentner bei der Generalversammlung der Volksbank Immenstadt. Der Bank gehe es gut, weil sie vor Ort Verantwortung übernehme und nicht in etwas investiere, was man nicht beherrschen könne. Ihr Geschäft hat die Genossenschaft im Griff: Trotz Wirtschaftskrise lief das Jahr 2008 gut genug, um den Mitgliedern 6,5 Prozent Dividende zu zahlen. Die Bilanzsumme stieg um 2,2 Millionen Euro (+ 4,4 Prozent).
In seiner Rückschau erinnerte Sentner an die wirtschaftlichen Entwicklungen des Vorjahres. Doch der heimische Mittelstand habe vieles von dem abgefedert, was Weltwirtschaft und global agierende Finanzkonzerne auch in die Region getragen hätten. Deutliche Kritik ließ der Bankchef daran anklingen, dass einige Finanzinstitute mit dem Geld der Steuerzahler am Leben gehalten würden, zugleich aber mit extremen Kampfkonditionen die Gewinnmarge der Volksbank drückten.
Banken zahlen Kunden für Geldanlagen Zinsen und verleihen das Geld zu etwas höherem Zins weiter. Doch dieser Gewinn sinkt seit mehreren Jahren - auf aktuell gut eine Million Euro bei der Volksbank. Der Provisionsüberschuss dagegen konnte mit 240000 Euro weiter verbessert werden. Die globale Krise (Sentner: "Menschen wollen Sicherheit") ließ bei der Volksbank die Kundeneinlagen um über 8 Prozent auf gut 42 Millionen Euro ansteigen.
Die vergebenen Kredite stiegen leicht auf 24,6 Millionen Euro - sie flossen je zur Hälfte an Privat- und Firmenkunden. Laut Sentner würde die Volksbank gern mehr Geld verleihen, doch die Investitionstätigkeit sei dafür in Immenstadt zu gering. Solle das Wachstum vor Ort weitergehen, werde es Zeit, in Immenstadt neue Bau- und Gewerbegebiete anzubieten. Aufsichtsratsvorsitzender Michael Bornstein lobte: "Ich bin stolz auf diese Bank."