D’Schloßbergler: Theaterpremiere in Hopferau mit Karl Poppler und seinen Mitspielern

20. Juli 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Gisela Schroeder

Ein Tyrann kommt auf die Bühne

'I ko doch nix dafür, dass du so alt wirscht', schimpft Putzfrau Rosalinde (Christine Köpf), die Bürgermeister Albert Babel (Karl Poppler) die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Mit einer brillanten Vorstellung hat die siebenköpfige Gruppe um Karl Poppler jetzt mit dem Dreiakter 'Der Tyrann' von Bernd Gombold die diesjährige Spielsaison in Hopferau eröffnet.

Bürgermeister Babel ist gerade dabei, seine Rede zum 70. Geburtstag einzustudieren und wird dabei ständig von Putzfrau Rosalinde ('der muss ma’s Maul extra totschlage') und Ehefrau Erna (Helene Brenner) unterbrochen. Letztere kommt dem Tyrannen immer mehr auf die Schliche seiner orientalischen Vergangenheit. Tochter Lisa (Martina Böck), die mit einer Liebschaft zu Peter Bacher, dem Sohn des Bürgermeisters der Nachbargemeinde, den Vater schockt, ergreift die Initiative.

Peter Bacher (Christian Stocker), getarnt als Scheich Abdul Ahmed, bringt den Bürgermeister, seinen 'Ali Papa', zum Schwitzen.

Durch die neue Sprechanlage des Rathauses hört Tratsche Rosalinde Wortfetzen der Gespräche der Gemeinderäte Eugen Schäufele (Willi Breher) und Fritz Hoßbein (Simon Hitzelberger) mit, setzt diese falsch zusammen und macht aus ihrem Chef 'einen Waffenschieber'. Trost sucht der Tyrann bei den trinkfesten Gemeinderäten, die nicht nur Urlaubsreisen, sondern auch den Geburtstags-Geschenkkorb aus der Gemeindekasse finanzieren wollen. Autor Bernd Gombold hat den Menschen aufs Maul geschaut – zum Teil gibt es recht derbe Sprüche. Unnachahmlich die Handbewegung, mit der Karl Poppler seine unliebsamen Gäste von der Bühne fegt. Christine Köpf wirbelt als Rosalinde Staub auf und alten Mief weg. Erfrischend unbekümmert spielt sie die einfältige Putzfrau ohne Respekt vor der Obrigkeit.

Helene Brenner revoltiert als betrogene Ehefrau, teilt Watschen aus und packt demonstrativ ihre Koffer. Der Auftritt von Orientschönheit Scheheradzan macht das Chaos perfekt und steigert die Stimmung bei den Zuschauern weiter. (sr)

Weitere Aufführungen: 26. Juli, 21. August, 12. und 21. September und 6. Oktober. Beginn ist jeweils 20 Uhr. Sonntag, 26. August, Beginn 17 Uhr. Kartenvorverkauf unter 08364/8548.