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Terra-Nostra-Pfad II in Marktoberdorf hat schöne Ausblicke und viele Einblicke zu bieten

Eröffnung

Terra-Nostra-Pfad II in Marktoberdorf hat schöne Ausblicke und viele Einblicke zu bieten

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    Terra-Nostra-Pfad II in Marktoberdorf hat schöne Ausblicke und viele Einblicke zu bieten
    Terra-Nostra-Pfad II in Marktoberdorf hat schöne Ausblicke und viele Einblicke zu bieten Foto: Kornelia Hieber

    Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs stand ein Munitionszug mit 28 Waggons im Marktoberdorfer Bahnhof. Man zog ihn bis zum Hochwieswald, damit er bei einer Bombardierung nicht im Ort hochgehen konnte. Als man später bei den Amerikanern anfragte, was damit geschehen sollte, sprengten die ihn kurzerhand an Ort und Stelle. Noch in den 80er Jahren wollten die Sägewerke kein Holz aus dem Hochwieswald annehmen, denn das war voller Splitter, die ihre Sägen ruinierten. Diese Geschichte, die Herbert Eigler bei der Führung am Terra-Nostra-Pfad II erzählte, ist auch auf einer der Wegstationen beschrieben und bebildert. Der neue Wander- und Erlebnisweg wurde im Beisein von Bürgermeister Werner Himmer und vielen Römerfreunden offiziell eröffnet.

    Die rund sechs Kilometer lange Wanderrunde beginnt am Kuhstallweiher, führt vorbei am Pestfriedhof und über den Hochwiesparkplatz auf die alte Straße nach Rieder. Von Rieder folgt sie der Straße am Eisweiher vorbei zurück zum Kuhstallweiher. 13 beschriftete Bildtafeln bringen unterwegs naturkundliche und geschichtliche Themen näher.

    Viel Geschichte auf wenig Raum

    Der Wanderer erfährt, warum der Kuhstallweiher auch als Schlagweiher bezeichnet wird, wo römische Kuhglocken gefunden wurden und wie groß Kühe zur Römerzeit waren. Dass es in Rieder einmal sechs Mühlen gab ist ebenso beschrieben, wie der Schienenbus, der teils auf Schienen, teils auf der Straße von Augsburg nach Füssen fuhr.

    Richtung Eisweiher stand der sogenannte 'Russenstadel', in welchem während des Ersten Weltkriegs russische Kriegsgefangene untergebracht waren, die Arbeitsdienst bei der Entwässerung des Geltnachtales leisten mussten. In der Nähe liegen auch alte Tuffsteinbrüche. Dieser leichte, poröse Stein wurde auch als Baumaterial für das Oberdorfer Schloss und die Kirche verwendet.

    Naturkundliche Tafeln weisen auf die Bedeutung von Streuwiesen und Mischwäldern und den Eisweiher hin. Besonders stolz sind die Initiatoren auf ein Gelände in der Nähe des Kuhstallweihers, wo Förster Harald Husel alle 'Bäume des Jahres' seit 1986 gepflanzt hat.

    Tatkraft und Kreativität gelobt

    Bürgermeister Himmer zeigte sich hocherfreut über die Aufwertung der Umgebung des Römerbades durch den neuen Themenweg. Er erinnerte an die Anfänge, die ersten Funde beim Bau der Umgehung Ende 2001. Seit dem ersten 'da müsste man was tun' sei viel passiert, lobte er Kreativität, Tatkraft und Begeisterungsfähigkeit der Römerfreunde. Vereinsvorstand Geoffrey Cheeseman stand diesmal nicht im Vordergrund, sondern seine Mitstreiter Gero Buhl und Herbert Eigler, Günter Jüngling und Werner Spiegel, Christine Schrom und Peter Heidrich.

    Auch an die Landwirte, über deren Grund die Wege zum Teil laufen, ging ein dickes Dankeschön. Einer davon, Hubert Meggle aus Rieder, war mit der Gruppe unterwegs und steuerte viele Details aus der Riederer Geschichte bei.

    Damit den Wanderern die Puste nicht ausging, hatten die Römerfreunde in einem Bushäuschen in Rieder kurzerhand eine Brotzeitstation eingerichtet, zurück beim Römerbad gab es dann noch Gegrilltes zur Stärkung. Schade nur, dass das Regenwetter die Wanderfrühlingsstimmung etwas trübte.

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