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Tag der Familienforschung im Kemptener Stadtarchiv

Stadtarchiv

Tag der Familienforschung im Kemptener Stadtarchiv

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    Tag der Familienforschung im Kemptener Stadtarchiv
    Tag der Familienforschung im Kemptener Stadtarchiv Foto: ralf lienert

    'Das ist für mich wie Weihnachten', strahlt Brigitte Roscher und notiert eine ganze Liste von Namen auf ihrem Block. Sie ist eine der rund 80 Besucher im Stadtarchiv, die sich dort zum ersten 'Tag der Familienforschung' eingefunden haben und nach den Wurzeln ihrer Herkunft suchen.

    Seit vielen Jahren wühlt sich die Krugzellerin schon durch Hinweise auf Urahnen ihrer Familie. Nun hat sie in Fritz Filser vom Bayerischen Landesverein für Familienkunde einen neuen Helfer gefunden. Auf seinem mitgebrachten Computer hält er für die Interessierten an diesem Tag riesige Datenmengen über die Verwandtschaftsbeziehungen bayerischer Bürger und deren Vorfahren bereit.

    Während Filser inmitten der Ausstellung alter Dokumente den Gästen der Aktion immer wieder Fragen beantwortet, führt Dr. Franz-Rasso Böck im Keller des Gebäudes die Interessierten durch das ansonsten abgeschottete, eigentliche Archiv der Stadt.

    'Man lebt in einem Stadtarchiv nicht allein von den nackten Daten der Verwaltung', erläutert der Kemptener Stadtarchivar. Auch Vereine oder Privatleute trügen beispielsweise dazu bei, Geschichtliches festhalten zu können. Hinter ihm, im Schein des Neonlichts, reihen sich in Kisten auf den Metallregalen Dokumente auf - beginnend mit dem Jahr 1335.

    Als Böck ein rund ein Meter langes Papier mit einem roten, tellergroßen Wachs-Siegel vor den Besuchern aufklappt, zieht er ehrfürchtige Blicke auf sich. 'Das ist eine Urkunde für das Familienwappen der Familie König', erläutert Böck. Kaiser Karl der Fünfte habe sie der Kemptener Familie 1530 verliehen. Dabei bestehe ein großer Teil des Dokuments mit der 'üblichen Selbstbeweihräucherung des Adligen', schmunzelt der Archivar.

    Auch Besucher Peter Pfister, der ehrenamtlich derzeit beginnt, das Gemeindearchiv Obergünzburgs zu ordnen, stößt bei seiner Arbeit auf allerlei Interessantes: 'Mit meiner Frau habe ich privat mit der Familienforschung angefangen. Jetzt mache ich das für die Gemeinde, weil ich es spannend finde.' Nachdem er und Frau Monika sich ausgiebig ausgetauscht haben, gehen sie – wie viele der Ausstellungsgäste – mit neuen Namen und Ansätzen für ihre Suche nach Hause.

    Forscherstammtisch in Kempten

    Auch die Mitglieder des Landesvereins für Familienkunde hatten im Stadtarchiv ihre Computer aufgebaut. Vorsitzende Sabine Schneller gab nicht nur Auskunft über moderne Internetrecherche, sie lud gleichzeitig zum Forscherstammtisch 'Familienkunde Kempten' ein. Er trifft sich am 7. November um 19 Uhr in der Schwaigwiesschule.

    Im Gotischen Saal berichtete Rolf Nagel über seine Familienforschung in der Reichsstadt Kempten. Zusammen mit Karin Schaber vom Archiv der St.-Mang-Kirche bereitet er seit mehreren Jahren ein Bürgerbuch vor. Dazu hat er bislang die Verbindungen der Familien vom 15. Bis zum 19. Jahrhundert katalogisiert.

    'Wenn ich bei der Forschung in unserer Familiengeschichte mal wieder einen Treffer lande, das ist für mich wie Weihnachten.'

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