Die Umbauarbeiten sind fast beendet: Die Deutsche Bahn modernisiert die Strecke Kempten-Reutte mit einem elektronischen Stellwerk am Bahnhof Durach. Für den Fahrgast bleibt auf der sogenannten Außerfernbahn alles beim Alten.
Die Strecke selbst mit den 13 Haltestellen in Kempten, im Ober- und im Ostallgäu ist in den vergangenen Monaten unter anderem mit neuen Stromleitungen ausgestattet worden, die Bahnübergänge wurden modernisiert. Die Weichen (nun mit Heizung) und neuen Signale werden ab Montag komplett auf deutscher Seite (bis ins Tiroler Vils) vom elektronischen Stellwerk (ESTW) Durach aus gesteuert. Technisch ist somit einiges passiert auf der auch bei Touristen beliebten Bahnstrecke. Allerdings sind nun alle Bahnhöfe unbemannt (seit 1. November auch Oy-Mittelberg und Pfronten-Ried). Überall gibt es jetzt nur noch Fahrkartenautomaten. Allein in Durach wird ein Fahrdienstleiter tätig sein, jedoch in einem von den Fahrgästen abgesperrten Raum. Der Bahnmitarbeiter hat eine Tätigkeit, auf die er sich voll konzentrieren muss: Er sitzt an einem sogenannten Stelltisch. Dort wird elektronisch angezeigt, wo sich der Zug befindet.
Von Durach aus werden also künftig Weichen, Signale und Schranken der rund 40 Kilometer langen Strecke bis Vils automatisch gestellt. Muskelkraft ist nicht mehr gefragt, der Computer ist eingezogen. Dadurch wird laut Pressestelle der Deutschen Bahn in München der Betrieb 'automatisiert und rationalisiert'.
Rund 1000 Stellwerke (von 4300) seien bereits mit der neuen Technologie ausgestattet. Jetzt also auch die Strecke bis Vils.
Bahn steht still
Die Bahn steht allerdings (seit vergangenem Samstag) bis einschließlich Sonntag, 6. November, auf diesem Abschnitt still. Busse fahren anstatt dessen Richtung Pfronten. Das sei wegen des Abbaus der mechanischen Stellwerke nötig. Derzeit werde geprüft, ob die neue Technik einwandfrei funktioniert. 'Dafür muss die gesamte Strecke frei sein,' heißt es aus der Bahn-Pressestelle in München.