Haushalt: Sparkurs: Pforzen rechnet nach

8. März 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Mathias Wild

Kiespreis und Schulhausmiete in der Diskussion – Investitionsstop für Schlachthaus

Die Ergebnisse der Rechnungsprüfung und die Haushaltsberatungen waren zu deutlich: Die Gemeinde Pforzen kann und muss sparen. Auch dann, wenn das Ortsgremium (wie bei der jüngsten Sitzung) unpopuläre Entscheidungen zu treffen hat.

Mit zwei Beschlüssen, bei denen es um eher kleine Summen ging – und einer (nur auf den ersten Blick) drastischen Erhöhung der Schulhausmiete unterstrich das Gremium seinen Sparwillen. Dass die Abgabepreise für Kies und Humus aus der Pforzener Gemeinde-Kiesgrube angehoben werden sollen, stand schon länger fest. Dennoch nahm die Diskussion um die endgültigen Preise für das Material und den Kreis der Abnehmer viel Zeit in Anspruch. Die Ergebnisse: Die Kubikmeterpreise für den beim Hausbau gebräuchlichen gesiebten Kies steigen für Gemeindebürger von 2,50 Euro auf vier Euro, für Abnehmer aus dem Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Pforzen von fünf Euro auf 7,20 Euro und für Gewerbetreibende von fünf auch acht Euro. Humus wird im Schnitt um einen Euro teurer.

Keinen einzigen Euro mehr will die Gemeinde in das kommunale Schlachthaus investieren. Der Grund: Das Gebäude beim Vereinshaus wird kaum genutzt – auch weil die Räumlichkeiten über keine EU-Zulassung verfügen und dort geschlachtete Tiere nur selbst verzehrt und nicht vermarktet werden dürfen – auch nicht bei Vereinsfesten. Die Schlachtzahlen gehen immer mehr zurück: Waren es 2008 immerhin noch rund 40 Tiere für den Eigenbedarf, landeten im vergangenen Jahr nur mehr sechs Tiere im Schlachthaus. 'Jede weitere Reparatur', betonte Bürgermeister Heiß, 'bedeutet die Schließung'. Das Haus selbst soll aber erhalten werden – es wird auch als Lagerraum der Feuerwehr genutzt.

Bei der Anpassung der Miete für die Pforzener Grundschule verlässt sich Gemeinde auf die Empfehlungen des Bayerischen Kommunalen Rechnungsverbandes, der als Basis für die Berechnung des Mietzinses für derartige Gebäude die bisher getätigten Investitionen heranzieht. Die Folge: Die Jahresmiete (Mieter ist der Schulverband Pforzen-Rieden) steigt stark an: Von 28 000 Euro auf 65 640 Euro. Zwei Drittel dieser Summe trägt die Gemeinde Pforzen. Der Mietvorschlag wird auch dem Gemeinderat Pforzen zum Beschluss vorgelegt.