Die Sonthofer SPD ist gegen eine von Teilen des Stadtrates geforderte Baumschutzverordnung. Das hat nichts mit der Diskussion ums Tannachwäldchen zu tun. Denn dieses wäre laut einer Pressemitteilung des Ortsvereins von der Verordnung eh nicht geschützt, weil es sich um eine forstwirtschaftliche Flache handelt.
Weiter verweisen die Sozialdemokraten auf die vom Rathaus gebotenen 'Baumsprechstunden' und fordert Beratung statt Bevormundung. Die Stadt solle dieses Angebot besser kommunizieren.
Für die SPD spricht vieles gegen eine Baumschutzverordnung. Sie fürchten eine Fällungswelle, weil Bäume fallen würden, ehe sie den erlaubnispflichtigen Durchmesser erreichen. So überaltere der Baumbestand. Bestehende Baumschutzverordnungen enthielten viele Ausnahmen, die dem Bürger im Einzelfall nicht vermittelbar seien. Wenn etwa die Birke des Nachbarn gefällt werden darf, die geschützte eigene Kastanie aber stehen bleiben muss, verstehe das kein Mensch, so die SPD. In einer rechtlichen Grauzone liege es, für die Genehmigung einer Fällung eine Ersatzpflanzung oder eine Geldzahlung zu fordern.
Zudem geht es laut SPD in Sonthofen eh nur um eine Baumzahl im unteren fünfstelligen Bereich. Allein der Verwaltungs- und Kostenaufwand, um ein Baumkataster anzulegen, sei nicht zu verantworten.