Wie geht das eigentlich, mit unserem Dialekt? Wie grüßt man? Wie spricht man die Worte aus? Welche Redewendungen gibt es? Wer das genauer wissen will, dem kann der Förderverein Mundart Allgäu jetzt helfen – mit einem allgäu-schwäbischen Sprachkurs, der in ein Büchlein samt Übungs-CD verpackt wurde. 'Sodala', heißt das 96-seitige Werk, und es ist zugleich der erste Band einer neuen Buchserie des Mundartvereins, die sich unter dem Titel 'Echt Allgäu' dem hiesigen Dialekt, dem Brauchtum oder der Trachtenvielfalt widmet.
Sodala – das ist schon gleich ein allgäu-schwäbischer Ausdruck, der in dem Buch erklärt wird. Für alle Nicht-Allgäuer: Das heißt so viel wie 'Packen wir’s an!' Ein sinniges Motto für einen Sprachkurs. Der soll alles andere als trocken sein, sondern einfach und unterhaltsam, wie der Vereins-Vorsitzende Simon Gehring (Durach) erklärt.
Um mit dem allgäu-schwäbischen Alltag Bekanntschaft zu machen, wird gleich anfangs erklärt, wie man grüßt. In den folgenden Kapiteln gibt es Infos zur Sprachfärbung (wie also beispielsweise der Vokal a ausgesprochen wird), zur Verwendung von Artikeln (der statt die Butter), zur Vorliebe für die Zweite Vergangenheit oder zu den Steigerungsformen ('sehr' wird zu 'saumäßig').
Listen von besonders interessanten Hauptwörtern und kraftvollen Verben sowie Wissenswertes über Mundart und Hochsprache oder die richtige Verwendung von Ortsangaben ergänzen dies. Insgesamt ist der Sprachkurs in 24 Kapitel aufgeteilt. Und am Ende heißt’s: 'Pfia’ Gott!'
Ein Gesicht – beziehungsweise eine Stimme – hat der Sprachkurs auch: Der Memminger Mundartautor Hans Ferk, ein ehemaliger Lehrer, konzipierte ihn. Die dem Buch beiliegende CD nahm der 65-Jährige zusammen mit der Radio-Moderatorin Daniela Blumenthaler auf – ein unterhaltsamer Dialog zwischen Hochdeutsch und Dialekt. Wer üben will, kann mitsprechen. 'Der Kurs will beileibe nicht bierernst genommen werden', erklärt Hans Ferk in seinem Vorwort.

Allgäuer Brauchtum
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Er sei weder eine sprachwissenschaftliche Arbeit noch vollständig. Aber stimmen solle in den Grammatik- und Wortschatz-Kapiteln schon alles.
Dabei wird deutlich, dass es sich bei dem Sprachkurs allenfalls um eine Annäherung an den Allgäuer Dialekt handelt. Denn bekanntlich wird von Dorf zu Dorf anders gesprochen. Und ein Oberstdorfer mit seinem kernigen Allgäuerisch hört sich nun mal ganz anders an, als ein Unterallgäuer mit seiner Mischung aus Schwäbisch und Allgäuerisch.