'Die Stadt hat so viele Brunnen. Warum wird keiner davon österlich geschmückt?' Diese Frage stellte sich in den vergangenen Wochen ein Buchloer. In der Gennachstadt gebe es diverse Brunnen, beispielsweise hinter dem Rathaus, vor dem Café Hörberg sowie beim Heimatmuseum – und 'niemand fühlt sich dafür zuständig' klagt der 62-Jährige am BZ-Lesertelefon. In Türkheim habe es sogar eine Osterstraße gegeben, und in verschiedenen Orten der Verwaltungsgemeinschaft schmückten unter anderem Mitglieder von Gartenbauvereinen oder des Katholischen Frauenbundes die Dorfbrunnen. 'Das ist doch wirklich ein schöner Brauch.'
Der BZ-Leser erinnert sich, dass der Gewerbeverein vor einigen Jahren den Brunnen vor der Sparkasse dekoriert habe. Allerdings sei der Brauch irgendwann eingeschlafen. 'Das könnte der Verein doch wieder machen, um die Innenstadt attraktiver zu gestalten', schlägt der 62-Jährige vor.
Arthur Salger, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft, erklärt gegenüber der BZ, dass es die Stadt begrüßen würde, wenn wieder ein Verein die Gestaltung und damit auch Verantwortung für einen Osterbrunnen übernähme.
'Wir sind nicht ganz abgeneigt. Vielleicht gibt es nächstes Jahr wieder einen Osterbrunnen, aber wir haben noch keine konkreten Pläne', sagte Gewerbevereinsvorsitzender Niko Stammel. Es habe bereits ein Gespräch mit den Verantwortlichen der Sparkasse gegeben.
Herbert Sedlmair, Vorsitzender des Heimatvereins Buchloe und Umgebung, erklärt, dass die Osterbrunnen ein fränkischer Brauch seien. 'Früher wurden im Frühjahr die Brunnen gereinigt. Das Wasser soll an Ostern besondere Heilkräfte haben', schreibt er unter anderem in seinem Buch 'Feste feiern – Bräuche durch das Jahr'.
Auch in Kleinkitzighofen hat es heuer einen geschmückten Osterbrunnen gegeben. Ein BZ-Leser fragt sich, warum in Buchloe niemand diesen Brauch aufrechterhält.