Zwei Kamele traben über das Gelände der Dampfsäg in Sontheim. Auf dem Rücken des vorderen Tiers sitzen Katja Högerle und ihr zweieinhalbjähriges Töchterchen Helena. Die Kleine blickt verunsichert drein, während Mama den Ritt auf dem Kamel genießt. Die beiden erleben auf dem Afrika-Festival ihren ersten exotischen Ausflug dieser Art.
Aber nicht nur davon sind sie begeistert. >, sagt Katja Högerle über den afrikanischen Markt. Derweil kümmert sich ihr Mann Eugen wieder um die kleine Helena, die immer noch verdutzt den Tieren mit den zwei Höckern nachschaut. Schmuck und Kaffee hätten sie schon gekauft, erzählt die Mutter weiter. > Denn ein afrikanisches Essen wollen sie sich auf jeden Fall noch gönnen.
Exotische Düfte
Daran führt für viele Besucher kein Weg vorbei. Mehrere Stände erfüllen den Eingangsbereich des Festivalgeländes mit ihren Düften. >, sagt Moussa Toure aus Köln von SOS-Straßenkindern. Der Verein unterstützt Kinder in Westafrika. Mit dem Umsatz an seinem zweiten Stand, wo er unter anderem Kleidung verkauft, ist er nicht so zufrieden.
Dafür fliegen die Besucher auf sein Mafé. Das besteht aus Huhn in Erdnuss-Tomaten-Soße - wahlweise mit Reis oder Kuskus.

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Ein paar Stände weiter bittet Fall Papa Samba seine Kunden Platz zu nehmen. Der Mann aus Westafrika verkauft handgeschnitzte Holzstühle aus Mali. Wer darauf sitzt, kehrt den eigentlichen Kostbarkeiten seines Stands jedoch den Rücken. Weiter hinten warten Figuren und Masken auf ihre Käufer. Laut Papa Samba sind sie alle antik. Besonders wertvoll sei eine bronzene Kriegerstatue aus Nigeria: 800 Euro will der Händler aus Frankfurt dafür haben. >, sagt er. Ebenso sei er nach Sontheim gekommen, um den Leuten Afrika näherzubringen.
Darum geht es auch Veranstalter Peter Förg vom Kindermissionswerk in Süddeutschland. >, will er anbieten. Der Erlös des Festes gehe an Hosfa in Uganda. Das Projekt unterstützt Aids-Kranke sowie deren Familien und begleitet Jugendliche bei ihrer Ausbildung. Mit den Besucherzahlen des dreitägigen Festivals ist Förg zufrieden. > Auch die Trommel- und Tanzkurse seien gut besucht. Begeistert ist auch Elisabeth Siebierski. Sie war schon dreimal in Namibia und schwärmt davon, dass Afrika an diesen Tagen in Sontheim spürbar wird. Außerdem unterstützt sie ihre Freundin Rosa Zahn, die auf dem Festival ihre Töpfer-Ausstellung präsentiert. Die Begeisterung für den schwarzen Kontinent teilt auch Anneliese Berger. Sie war zwar noch nie dort. >