Projekt: Schüler leihen elektronischem Museumsführer im Heimatmuseum Buchenberg ihre Stimmen

26. Juli 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Irmgard Rampp

Die Vorleser

Sie haben jetzt die Nase vorn in punkto Heimatgeschichte. Beispielsweise wissen sie ganz genau, wer Joseph Widmann war. Warum er von Cham in der Oberpfalz nach Weitnau kam und wie er hier im Allgäu Geschichte schrieb. Über die ehemalige Papierfabrik in Seltmans sind sie auch bestens informiert.

Und sie wissen, wie es damals zuging, am 14. Oktober 1909: Als nämlich in Weitnau mit Glanz und Gloria die Eröffnung der Bahnlinie Kempten-Isny gefeiert wurde. Manuela Brodmerkel, Alexander Eder, Marie Müller, Laura Schröder, Sophia Seger und Melissa Valtin aus der Klasse 3 b der Grund- und Mittelschule Weitnau haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um mit ihrer Klassleiterin, Konrektorin Sibylle Kirchmann, einen Teil Heimatgeschichte aufzuarbeiten. Angeleitet von Sabine Knapp von der Firma Soundgarden aus München haben die Weitnauer Drittklässler – genauso wie Schüler der Grund- und Mittelschule Buchenberg – einen Audioguide, einen elektronischen Museumsführer, für das Heimatmuseum in Buchenberg besprochen.

Georg Singer, (Vorsitzender des Heimatgeschichtlichen Vereins Buchenberg), Otto Krezler (er war noch als Lokführer des Isny-Bähnles tätig) und Ernst Horner (sein Modell vom Isny-Bähnle am Buchenberger Bahnhof bereichert die Dauerausstellung im Heimatmuseum) hatten die Schüler aus Buchenberg bereits sehnlichst erwartet und waren gespannt, wie sich die Kinder schlagen würden. Sibylle Kirchmanns Fazit: 'Das war eine wirklich anspruchsvolle Arbeit für die Drittklässler.' Aber es habe sich gelohnt, gemeinsam an den geschichtlichen Themen zu arbeiten.

Zur großen Überraschung von Sabine Knapp, die den Audioguide im Heimatmuseum bereits einführte, hatten die Kinder sogar schon die Texte fix und fertig zum Einsprechen mitgebracht. 'Wollen wir Probeaufnahmen machen?' – 'Jaaaaaaa'. Da waren die Kinder mit Feuereifer bei der Sache.

Und vielleicht gelingt es ja noch, alle Texte in den letzten Schultagen einzuspielen. Dann könnten sich schon im August die ersten Museumsbesucher unter der fachkundigen Anleitung der kleinen 'Heimatkundespezialisten' durch die Dauerausstellung führen lassen.