Nicht einverstanden ist der Gemeinderat Ruderatshofen mit einem Brief des Landrats Johann Fleschhut. Darin bekräftigte dieser die Beschlüsse des Kreisbauausschusses, Kirnach- und Mühlbachbrücke neu zu bauen. Der Gemeinderat befürwortete in seiner jüngsten Sitzung erneut provisorische Brücken und pocht gegenüber dem Landkreis auf die Ortsumgehung.
Laut Fleschhuts Schreiben laufen die Planungen zu den Brückenbauten, das Gutachten zum Hochwasserschutz stehe aus. Außerdem lässt der Kreis eine Überführung über den Bahnübergang prüfen. Diese lehnt der Gemeinderat ab, weil er durch dieses Vorhaben das Aus der Umgehung befürchtet. Fleschhut schloss aus, dass Ruderatshofen die Brücken selbst baut. Der Landkreis sei als Straßenbaulastträger für die Verkehrssicherheit verantwortlich.
Der Gemeinderat sucht nun ein Gespräch mit Landrat und Kreisbauausschuss. Darin will das Gremium anfragen, ob der Kreis den Großteil der Kosten des 400000 Euro teuren Bebauungsplans für die Umgehung übernähme. Dann sei die Gemeinde zu einer Überplanung bereit, sagte Bürgermeister Johann Stich.
Der Gemeinderat erwartet im September das Ergebnis eines Verkehrsgutachtens, mit dem beim Landkreis für die Umgehung argumentiert werden soll. Dieser soll als Straßenbaulastträger auch die Grundstücksverhandlungen aufnehmen, meint der Gemeinderat. Fleschhut hält Verhandlungen derzeit aber nicht für zielführend.
Nach einer Ortsbegehung in der Oberdorfer Straße beschloss der Rat, dort keine Verkehrsbaken zum angrenzenden Gehweg aufzustellen. Dafür soll nun eine gestrichelte Linie gezogen werden. Der Gemeinderat will zudem einen Vertrag mit den Lechwerken (LEW) schließen. Der besagt, dass die Straßenbeleuchtung im Eigentum der LEW bleibt. Dafür bezahlt die Gemeinde eine jährliche Pauschale von insgesamt 2235 Euro für alle 183 Leuchten.
