Zuletzt vor drei Jahren drehten die Unterthingauer die Zeit ins Mittelalter zurück. Unter dem Motto "Landsknechte und Bauernkrieg" schlagen heuer am 28. und 29. Mai rund um das historische rote Schloss Unterthingau die Rittergruppe Foetibus aus Füssen und die Ritterschaft zu Wasserstein (Kaufbeuren) sowie zwei Landsknechtsgruppen ihre Lager auf: das Altdorfer Landsknechtsfähnlein Weingarten und der Landsknechtstross 1504 aus dem Raum Augsburg. Die edlen Ritter führen den Besuchern mehrmals täglich ihre schweren Rüstungen und gefährlichen Waffen vor.
Am Schießstand der Schützengesellschaft Hildegardis aus Kempten kann sich das "gemeine Volk" im Armbrustschießen versuchen. Zur Unterhaltung des Publikums spielen die mittelalterlichen Musikgruppen "Bordunitas" und "Tolstafanz" auf. Aus Kaufbeuren kommt die Gauklergruppe "Artistica Anam Cara", die eine sehenswerte Feuerschau im Programm hat. Der Kirchenchor Unterthingau bietet mittelalterlichen Chorgesang dar. Viele Händler mit ihren "Spezereyen", Naturseifen und Gesundheitsmittelchen sind vertreten. Bier wird auf dem Markt gebraut und ausgeschenkt - und niemand muss verhungern.
Handgetriebenes Karussell
Für Kinder bieten sich viele Unterhaltungsmöglichkeiten wie ein historisches, handgetriebenes Karussell, Kinderspiele sowie Geschichten und Märchenerzählungen. Basteln und Töpfern stehen auf dem Programm und auch Theater und Tanz der Schulkinder. Natürlich gibt es Spielzeug und allerlei Süßigkeiten zu kaufen. Die Bauern beteiligen sich mit ihren Erzeugnissen und mit Schmuse- und Streicheltieren am Markt. Viele örtliche Handwerker zeigen ihr Wissen und Können von anno dazumal. Eine Wahrsagerin blickt in die ferne Zukunft, und wem das zu riskant erscheint, kann sich gleich beim Bader behandeln lassen.
Am Samstag, 28. Mai, eröffnet um 11 Uhr ein Herold das Marktgeschehen, das bis in die Nacht vorgesehen ist. Interessierte dürfen auch einen Blick in das Lagerleben der Ritter und Landsknechte werfen. Und wem das Geld auf dem Mittelaltermarkt ausgeht, der kann sich möglicherweise beim Münzenpräger mit neuen Talern und Gulden versorgen oder beim "Mäuseroulette" sein Glück versuchen. Einen kleinen "Wegzoll" zahlen nur Besucher, die das Schwertmaß von 1,40 Metern überschreiten.