Solarmeisterschaft: Rettenbach am Auerberg gewinnt Solarmeisterschaft

6. Juli 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Bernhard Weizenegger

73 Allgäuer Gemeinden beteiligt – Immer mehr Dörfer im Allgäu setzen auf Sonnenenergie

Wenig Überraschungen, aber dennoch viel Freude bei den Gewinnern brachte die Siegerehrung der Allgäuer Solarmeisterschaft der Saison 2011/12. Bei der Meisterschaft, vom Bund Naturschutz und dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza) veranstaltet, wird ermittelt, welche Gemeinde am meisten installierte Solaranlagen pro Einwohner hat.

Kleine, ländliche Gemeinden schneiden dabei in der Regel am besten ab. Denn hier können wenige Einwohner auf großen Dächern, etwa auf Bauernhöfen, viele Anlagen installieren. Auch dieses Jahr konnte das 'Sonnendorf' Rettenbach am Auerberg (Ostallgäu) wieder den ersten Platz in der Gesamtwertung für sich verbuchen. Die Gemeinde produziert doppelt soviel Strom wie Zweitplatzierter Görisried (Ostallgäu). Das Dorf war bereits im Vorjahr Zweiter. Dritter wurde Legau (Unterallgäu), Vorjahresdritter Ruderatshofen (Ostallgäu) landete auf dem vierten Platz.

Zum nunmehr zweiten Mal durften auch Gemeinden aus dem württembergischen Allgäu teilnehmen. Sie punkteten in den Kategorien Klein- und Mittelstädte, deren Sieger allesamt identisch mit dem Vorjahr waren. Kleinstadtsieger wurde Bad Grönenbach (Unterallgäu) vor den württembergischen Städten Kißlegg und Bad Wurzach. Als beste Mittelstadt wurde Leutkirch vor Wangen und Memmingen gekürt.

Erstmals neue Kategorie: Betzigau bester Neueinsteiger

Ein 'hehres Ziel' nannte Referent Werner B. Koldehoff vom Bundesverband Solarwirtschaft das Bestreben, dass bis 2020 im Allgäu 50 Prozent der Energie aus erneuerbaren Energien kommen sollen. Gleichzeitig zeichnete er in seinem Vortrag ein pessimistisches Bild, was die weltweite Energiewende anbelangt. In den letzten zwei Jahren habe sich nichts getan, so Koldehoff.

Herbert Barthel vom Bund Naturschutz wies auf die ethischen Gründe der Energiewende hin. Die Beschaffung von immer mehr Energie bedrohe andere Menschen. Deshalb sei neben der Umstellung auf erneuerbare Energien auch Energiesparen unerlässlich.

Erstmals kürten die Veranstalter dieses Jahr den besten Neueinsteiger: Betzigau aus dem Oberallgäu kam unter 73 Bewerbern auf Platz 27. Martin Sambale von Eza und Thomas Frey vom Bund Naturschutz kündigten einige Neuerungen für die nächste Meisterschaft an. So wolle man die Solarthermie künftig stärker gewichten.

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