Wochenmarkt: Reinhold Barnickel aus Ungerhausen produziert Frischkäse und veredelt Oliven und Auberginen

22. August 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Was Schwiegermütter und Käse gemeinsam haben

Reinhold Barnickel aus Ungerhausen (Unterallgäu) denkt über sein Arbeitsleben nach und stellt fest: "Früher hatte ich einen Job, heute habe ich einen Beruf." Damit meint er die Lebensqualität, die er nun genießt. Barnickel arbeitet seit zwei Jahren auf verschiedenen Wochen- und Regionalmärkten und verkauft selbst hergestellte Käseprodukte und Antipasti - und das leidenschaftlich gerne. Zuvor arbeitete er 38 Jahre lang bei einer Bank.

>, erklärt Barnickel. Seine Arbeit bei der Bank habe ihm zwar gefallen, dennoch wollte er >, in den Lebensmittelbereich. Der mittlerweile 58-Jährige wuchs in einer Bäckerfamilie auf und weiß was es bedeutet, selbst Produkte herzustellen.

2007 verließ er die Bank und arbeitete bei einem Großhandel für Oliven und Frischmilchprodukte. >, erklärt Barnickel. Zwei Jahre später begann er in Immenstadt, wo er bereits ein Haus besaß, sich selbstständig zu machen. Das Geschäftsgebäude vermietete er an eine Bäckerei und an Familie Gürsel, die Antipasti und Oliven veredelten. Da sie aus Altersgründen ihre Arbeit aufgeben mussten, übernahm Barnickel selbst die Produktion der Vorspeisen.

Ein eigenes Ladengeschäft hat er bislang noch nicht, >. Seit 2009 liefert er an einzelne Restaurants und ist zudem auf vielen Wochen- und Regionalmärkten unterwegs, unter anderem in Kaufbeuren und Heidenheim.

Schnell auf Wünsche reagieren

>, erzählt er und lächelt. Er müsse heute zwar körperlich mehr arbeiten, früher aufstehen und flexibler sein, aber die Arbeit mache ihm Spaß und sei >. Flexibel ist er auch, was die Wünsche seiner Kunden angeht.

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Wichtig ist Reinhold Barnickel auch die Qualität seiner Produkte. Er achte immer auf Regionalität und Frische. Wenn er beispielsweise Oliven kauft, müssen sie sich zunächst > unterziehen - > Ungewöhnlich ist, dass der 58-Jährige zwar in Ungerhausen wohnt, in Immenstadt produziert, aber in Kaufbeuren verkauft.

>, sagt er und zeigt auf ein weißes Kühlfach, das sich im Kofferraum seines Geländewagens befindet.

Auch die Fahrten zu den Märkten seinen immer wieder Gründe, weshalb der Unterallgäuer seinen Beruf so gerne ausübt: >

Bei der Ankunft bereitet er sofort alles für den Verkauf vor, unter anderem den sogenannten Schwiegermutterkäse - eines seiner Lieblingsprodukte. Dieser patentrechtlich geschützte Name für den Frischkäse entstand unter seinem Vorgänger und ist immer noch eines der beliebtesten Produkte. Vor rund drei Generationen kreierte die Mutter extra für ihren neuen Schwiegersohn einen Käse, um ihm ihre Tochter > zu machen.

Diese Erzählung nahmen die Gürsels wieder auf und so entstand der Schwiegermutterkäse. Den gibt es mittlerweile auch in den Ausführungen Schwiegervaterkäse - pikant scharf - und Schwiegertochterkäse, nur mit Schafskäse.