Sitz der Firmengruppe wandert nach Füssen – Neue Produktionshalle geplant
Der weltweit tätige Automobilzulieferer PMG (Powder Metal Group) gibt am Standort Füssen kräftig Gas: Vor kurzem wurde der Sitz der Firmengruppe mit Ablegern in Spanien, China, USA und Reutte nach Füssen verlegt.
Dort soll bis Herbst zudem eine neue Produktionshalle entstehen, wie Dr. Michael Krehl, Vorsitzender der Geschäftsführung der PMG Holding, erläutert. Das Baugesuch für die Halle mit rund 2000 Quadratmetern Nutzfläche hat der Füssener Bauausschuss jüngst rundum positiv bewertet.
Das neue Gebäude wird laut Krehl modular gebaut und biete schon jetzt die Möglichkeit für zusätzliche Erweiterungen. Beherbergen soll es einen bislang in Reutte untergebrachten Produktionsbereich. Die 16 Mitarbeiter dort werden komplett nach Füssen wechseln. Zusätzlicher Umsatz in Füssen: rund fünf Millionen Euro.
Dabei hatten die rund 300 Füssener Mitarbeiter, ebenso wie die Stadtväter, im Dezember 2011 noch so manches Fragezeichen hinter die Entwicklung von PMG gesetzt. Damals hatte die Reuttener Plansee-Gruppe die PMG-Gruppe an die VVG verkauft.
'Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Mitarbeiter langfristig eher nach oben als nach unten gehen wird.'
Dr. Michael Krehl, Vorsitzender der Geschäftsführung PMG Holding
Deren Geschäftsführer Albert-Frederick Freiherr von Dörnberg betont im Gespräch mit der Allgäuer Zeitung, dass der neue Eigentümer ein dauerhaftes Engagement plane und in die Abläufe in der PMG-Gruppe nicht eingreifen wolle.
Natürlich habe der vierköpfige Aufsichtsrat, den die Finanzholding installiert habe, eine Überwachungsfunktion, so von Dörnberg. 'Wir lassen die Betriebskultur und das Management aber unverändert.
' Schließlich seien die PMG-Verantwortlichen die Fachleute, die die Gruppe mit ihren Strategie-Entscheidungen auf Kurs halten müssen. Dass dies gelingen werde, davon ist Dr. Michael Krehl überzeugt. 'Wir sind gut aus der Krise 2009 gekommen, weil wir rechtzeitig die nötige Restrukturierung eingeleitet haben', erläutert er.
Ziel sei es, vom Teileproduzenten zum Systemlieferanten zu werden – etwa für Getriebe und Motorenelemente. Wobei der Vorsitzende der Geschäftsführung nicht verhehlt, dass der Wettbewerb im Bereich der Automobilzulieferer extrem hart sei. Dennoch: 'Wir sind in etlichen Bereichen Weltmarktführer' – und das solle auch so bleiben.