Ein Ballon mit fünf Metern Durchmesser schwebt 30 Meter über Lauben und verkündet die Werbebotschaft eines Unternehmens, das nicht im Allgäu liegt. Mit zehn zu sechs Stimmen genehmigte der Gemeinderat den entsprechenden Bauantrag – weil ihm die Rechtslage keine andere Möglichkeit gab, sagt Bürgermeister Berthold Ziegler.
Anderer Meinung sind offenbar eine ganze Reihe von Bürgern: 'Ein greller, beleuchteter Werbeballon, 30 Meter hoch, dauerhaft neben der Autobahn, ist zu wuchtig und monströs – und das schöne Allgäu – und auch die Gemeinde Lauben, zu schade dafür'. So jedenfalls formuliert das Ehepaar Marika und Reinhold Faulhaber seinen Protest in einem Brief, der an die Gemeinde, das Landratsamt und die Autobahndirektion ging.
Die Landkreisbehörde prüft laut Pressesprecherin Brigitte Klöpf derzeit den Bauantrag des Unternehmens, das per Ballon werben will. Dabei will das Amt Stellungnahmen und Bedenken der Träger öffentlicher Belange und auch das Votum des Gemeinderates mit einfließen lassen. Mehr über den Stand des Verfahrens ist bisher nicht zu erfahren.
Aus der Sicht des Laubener Bauamtsleiters Klaus Sedlmeir aber ließ 'die höchstrichterliche Rechtsprechung' der Gemeinde ohnehin keine Wahl: 'Die Rechtsprechung hat für das Vorliegen einer Beeinträchtigung des Ortsbildes extrem hohe Anforderungen gestellt Der Referent für Bauangelegenheiten beim Bayerischen Gemeindetag, Dr. Dirnberger, hat in einem Aufsatz zu diesem Thema im Ergebnis ausgeführt, dass die Anwendungsmöglichkeiten dieser Bestimmung inzwischen gegen null tendieren.'
Teilen können Marika und Reinhold Faulhaber diese Einschätzung nicht. Wenn für eine vorübergehende Veranstaltungsaktion auf diese Art geworben würde, würden sie es noch akzeptieren. Aber als Dauerzustand seien solche Werbeanlagen eine Belästigung: 'Das Allgäu wird leider täglich hässlicher.
Gerade durch solche Werbeeinrichtungen, die immer noch größer, greller und verrückter werden, und die immer mehr die Ortschaften und Landschaften verschandeln', argumentieren sie in ihrem Brief.
Autobahnmeisterei ist gefragt
Laubens Bürgermeister Berthold Ziegler sieht zumindest die Möglichkeit, dass sich das Blatt doch noch einmal wendet: Die Autobahnmeisterei, meint der Gemeindechef, könnte den Ballon unter Umständen als verkehrstechnisch problematisch beurteilen, weil er die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf der Autobahn A 7 vom Verkehrsgeschehen ablenken könnte.