Lebensmittel: Planungsstart für neuen Supermarkt in Leeder

18. April 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Sibylle Seidl-Cesare

Vorgaben des Konzerns sorgen für Misstöne bei Fuchstäler Gemeinderäten

Der Fuchstaler Gemeinderat hat die erste Hürde für den geplanten Supermarkt in Leeder genommen. In der jüngsten Sitzung wurden sowohl der Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Flächennutzungsplans als auch für den Bebauungsplan gefasst. Auch die Vorentwürfe wurden gebilligt, sodass jetzt die Öffentlichkeit und die Behörden informiert werden können. Bürgermeister Erwin Karg erläuterte die Eckdaten. So wird für den neuen Edeka-Markt, der östlich des bestehenden Supermarkts gebaut werden soll, ein Sondergebiet ausgewiesen.

'Außerdem ist es sinnvoll, dass wir den Bereich außen herum überplanen. Es gibt bereits Interessenten für ein Mischgebiet', informierte Karg. Konkret heißt das, dass am östlichen Ortseingang Wohnbebauung, aber auch Gewerbebetriebe entstehen können.

1200 Quadratmeter

Wie der Supermarkt künftig ausschauen soll, dass erklärten die beiden Planer Manfred Jahnke und Goran Poj. Der Vollsortimenter bekommt demnach eine Fläche von 1200 Quadratmetern. Dazu wird noch ein Getränkemarkt auf 400 Quadratmetern entstehen. Außerdem ist ein Parkplatz mit rund 130 Stellplätzen geplant. Die Zufahrt erfolgt über die Bahnhofsstraße. Jahnke stellte außerdem zwei Gutachten zu Umwelt und Emissionen vor.

'Hier haben wir einen geringen Eingriff für das Schutzgut Biotop und wegen der Versiegelung einen mittleren Eingriff für das Schutzgut Boden und Wasser.' Als Ausgleich werden deswegen eine Eingrünung, umweltschonendes Licht und eine Versickerungsanlage ins Auge gefasst. Die schalltechnische Verträglichkeitsuntersuchung sieht in dem Supermarktbau keine Bedenken. 'Die Richtwerte werden um acht bis 14 Dezibel unterschritten, damit werden die Emissionsrichtwerte klar eingehalten', so Jahnke.

'Schädigt Geschäfte im Ort'

Während der Vorstellung der Planungen wurden zahlreiche Einwände vonseiten des Gemeinderats laut. Vor allem Zweiter Bürgermeister Norbert Kees meldete sich immer wieder zu Wort. Er äußerte sich kritisch, dass der Supermarkt nicht nur Lebensmittel, sondern auch sogenannte Non-Food-Artikel verkauft. 'Ehrlich gesagt ist mir das zu viel. Das schädigt andere Geschäfte im Ort.' Auch mit einer geplanten Werbefläche von zehn Quadratmetern und dem versetzten Pultdach hatte er Probleme. 'Das ist mir zu auffällig in der Landschaft. Außerdem passt ein Satteldach besser zum ländlichen Raum.'

Goran Poj machte aber deutlich, dass die vorliegende Planung lediglich den Vorgaben von Edeka entspreche. Der Planer versprach, alle Anregungen mit aufzunehmen und mit dem Konzern zu besprechen. Gefordert wurden vom Gemeinderat zusätzlich eine Einhausung für geplante Container, eine Eingrünung des Parkplatzes und eine zusätzliche Zufahrt vom bisherigen Lebensmittelmarkt.

Diskutiert wurden auch mögliche Verkehrsprobleme in der Bahnhofsstraße durch parkende Lkw. 'Möglich ist, dass wir das Ganze in Richtung Süden rutschen und eine Parkbucht für Laster machen', erklärte Bürgermeister Erwin Karg. Er schlug auch vor, dass eine Fläche entlang der Straße für einen Geh- und Radweg freigehalten wird. Angesichts der Flut der Vorschläge aber auch wegen der Misstöne über die Vorgaben von Edeka, versuchte der Bürgermeister den Gemeinderat zu beschwichtigen.

'Wir stehen ganz am Anfang und gehen jetzt ins Verfahren.' Der Rathauschef bat die Gemeinderäte, alle Einwände zu sammeln und einzureichen. Sie sollen dann bei der nächsten Sitzung am 26. April einzeln besprochen und dann den Planern weitergeleitet werden.