Wie geht es weiter mit dem Dorfpark in Altusried? Diese Frage, die die Altusrieder seit Wochen umtreibt (wir berichteten mehrfach), bleibt nach einem weiteren Gespräch am Freitag ungeklärt. Alle drei Bürgermeister, Anwohner, Mitglieder der Bürgerinitiative 'Rathaus-Ortsentwicklung', Pfarrer Anton Zech und Vertreter der bischöflichen Finanzkammer Augsburg waren vor Ort zusammengekommen.
Letztlich ohne Entscheidung. Dafür äußerte sich erstmals Pfarrer Zech in der Sache gegenüber der AZ: Er befürworte, dass ein Vorvertrag zwischen Kirche und Gemeinde geschlossen werde. Der im Dorfpark geplante Lebensmittelmarkt ist in Altusried ein echter Zankapfel: Die Gemeinde will das Projekt als Baustein der Innerortsentwicklung umsetzen. Die Anlieger sind strikt dagegen. Eine zentrale Rolle in der Auseinandersetzung spielt die Kirche: Da der Dorfpark sich in Kirchenbesitz befindet, entscheidet sie, wer das Grundstück bekommt. Die Anlieger versuchen bislang erfolglos, die von ihnen gepachteten Teile des Areals zu kaufen. Die Gemeinde möchte sich das Grundstück zunächst nur vertraglich sichern: Gelingt es ihr, einen rechtskräftigen Bebauungsplan aufzustellen, der den Lebensmittelmarkt zulässt, will sie das Areal kaufen.
Zuletzt hatte die bischöfliche Pressestelle mitgeteilt, man habe der Gemeinde die Zustimmung zum Verkauf signalisiert – unter einigen Voraussetzungen. Den Vertrag unterschreiben müsste auch Pfarrer Zech. Bislang hatte er dazu geschwiegen. Nach dem nichtöffentlichen Gespräch am Freitag betonte er jetzt gegenüber der AZ: 'Der Gemeinderat ist ein demokratisch gewähltes Gremium. Wenn dieser zehn Jahre erörtert, was für die Gemeinde gut ist, kann ich als Pfarrer nicht sagen, dass es nicht gut ist.' Es werde zwar noch ein Gespräch mit der Kirchenverwaltung geben. Aber grundsätzlich befürworte er, dass es zum Vorvertrag kommt. Dann werde das Bebauungsplanverfahren zeigen, ob das Projekt umgesetzt werden kann. 'Oder', so Zech, 'es gibt eben einen Bürgerentscheid.'
Während Zech also deutliche Worte wählte, seien die Aussagen des bischöflichen Finanzdirektors Dr. Klaus Donaubauer bei dem Gespräch weniger klar gewesen, sagten hinterher Anwohnersprecher Günter Frischknecht und Wilfried Kiechle (Kirchenverwaltung). Donaubauer habe sich 'bedeckt gehalten' und weder bestätigt, noch dementiert, dass der Vorvertrag zustande kommt. Deshalb wolle man die Hoffnung nicht aufgeben.
Von der bischöflichen Pressestelle wiederum gab es am Freitag keinen Kommentar. Man wolle das Thema erst intern besprechen.

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Und wie empfand der Bürgermeister das Gespräch? Heribert Kammel geht weiter davon aus, dass die Gemeinde ihre Pläne für eine Innerortsentwicklung auch umsetzen kann. 'Aber', so betonte er, 'ich warte jetzt erst einmal ab, bis Pfarrer Zech auf mich zukommt.'