Als Mario Schwendinger dem Gemeinderat Oberreute 2009 sein Konzept für die Zukunft des damals seit drei Jahren stillstehenden Hochsträßliftes aufzeigte, war darin auch eine umfassende Sanierung enthalten. Sie sollte vor der Saison 2010/11 erfolgen. Das hat zwar nicht geklappt - derzeit aber laufen die Umbau- und Sanierungsarbeiten auf Hochtouren. "Wir wollen Mitte November fertig sein und hoffen dann auf einen guten, schneereichen Winter", blickt Schwendinger nach vorn.
Der 1969 errichtete Skilift in Oberreute wurde jahrzehntelang vom Besitzer betrieben, später verpachtet und stand seit 2006 still. 2009 stieg Schwendinger ein, der damals auch als Betreiber einer Skischule in Scheidegg tätig war. Er kaufte den Lift und versprach Investitionen. Zwei Winter lief der Lift inzwischen unter seiner Regie - und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde.
Im April 2011 begann Schwendinger nun mit dem Umbau - weitgehend in Eigenregie, um die Kosten zu dämpfen. Am Skilift selbst wurden die Sicherheitstechnik überprüft und erneuert und die fünf Liftstützen saniert. Der Kinderbereich bestand bislang aus zwei Liften ohne weitere Infrastruktur. Ihn baut Schwendinger zu einem 'Schwendelin-Land' aus. Das Förderband, das bislang in Scheidegg zum Einsatz kam, wurde in der vergangenen Saison erstmals in Oberreute genutzt.
Künftig gibt es für die Kinder einen eigenen Wärmeraum. Dabei handelt es sich um einen verkleideten Bauwagen.
Reges Treiben herrscht derzeit rund um die Talstation. Sie stammt wie der Lift aus dem Jahr 1969 und verfügte über nicht mehr zeitgemäßen Toilettenanlagen. Sie werden komplett erneuert, das Gebäude wärmegedämmt und mit einem Selbstbedienungsrestaurant ausgestattet. Bislang gab es nur einen Außen-Kiosk. Künftig können Skifahrer im Warmen sitzen und essen. Neben dem Kassenbereich wird auch noch die Terrasse erweitert und neu gestaltet. In der Hochsaison werden sieben Mitarbeiter rund um den Skilift tätig sein - hinzu kommen die Lehrer der Skischule, die für Schwendinger wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Erfolgs ist.
Auch künftig will Schwendinger vor allem Eltern mit ihren Kindern ansprechen: 'Wir setzen auf eine familiäre Atmosphäre'. Und er hofft, 'dass wir uns weiter etablieren können'. Ausreichend Parkplätze seien vorhanden. Zudem sei der Skilift ohne lange Anfahrt gut erreichbar, nennt Schwendinger die Vorteile der Anlage. Trotz seiner Investitionen gibt es in der kommenden Saison keine Preiserhöhungen: 'Auch damit wollen wir unterstreichen, dass wir ein familienfreundlicher Betrieb sind', sagt Schwendinger, der künftig auf den Standort Oberreute setzt und dabei auch das benachbarte Sulzberg einbezieht: 'Dort gibt es ab der neuen Saison auch einen Skiverleih am neuen Nordic-Sports-Park'.