Der Umbau der Christuskirche in Neugablonz schreitet voran. In dieser Woche wurden die alte Giebelwand und die Empore eingerissen. Außerdem wird der Altar versetzt und über das Dach soll mehr Licht in die Kirche kommen. 'Der Raum öffnet sich dadurch und es entsteht ein neues Raumgefühl', erklärt Pfarrer Christoph Grötzner.
In der oberen Etage werde der Altarraum abgetrennt, sodass zusätzlich ein Gemeindebereich entstehen kann. Statt starren Bänken wird man dort zukünftig Stühle vorfinden. 'Diese bieten uns ganz neue Möglichkeiten, es können dann auch in der Kirche andere Vorstellungen abgehalten werden', erklärt Grötzner weiter. Die untere Etage bietet neben einer Küche und einem Büro außerdem Platz für Aufenthaltsräume, die von der Gemeinde unterschiedlich genutzt werden können.
Da sich das Gebäude nicht ebenerdig befindet, wurde bei der Neugestaltung vor allem wert auf Barrierefreiheit gelegt. Nach der Fertigstellung kann die Kirche von beiden Seiten durch eine Rampe erschlossen werden. Am tiefer gelegenen Eingang wird zusätzlich noch ein Aufzug angebracht.
Insgesamt soll der Umbau 1,77 Millionen Euro kosten. Man liege zurzeit finanziell noch gut im Rahmen. Das benachbarte Gemeindehaus soll künftig wegfallen. Wie mehrfach berichtet, überdenkt die evangelische Kirche den Besitz von kostenintensiven Immobilien. Durch den Umbau der Kirche seien genügend weitere Räumlichkeiten dazugekommen, so Grötzner.
Derzeit sei man, was die weitere Nutzung des Gemeindehauses betrifft, noch mit dem Diakonischen Werk in Verhandlung. 'Wichtig ist für uns nur, dass wir mit dem Gemeindehaus keine weitere finanzielle Belastung für unsere Kirchengemeinschaft haben', sagt Grötzner.
Fleißige Unterstützung bekommen die Bauarbeiter vom sozialen Projekt 'Yes, we can' (Ja, wir schaffen das). Jungen Männern zwischen 16 und 20 Jahren soll es hierbei ermöglicht werden, wieder in die Arbeitswelt zu finden. Auf der Baustelle sind sie vor allem für das Wegräumen des Bauschutts und andere Entlastungen für die Arbeiter zuständig.
Seit einem Jahr ist der Umbau nun in vollem Gange. 'Es gab in dieser Zeit nichts Unvorhergesehenes, alles läuft rund', stellt Grötzner zufrieden fest. Deshalb stehe auch dem geplanten Einzugsbeginn im Oktober nichts im Wege. 'Wir haben auch schon einen festen Einweihungstermin: Den ersten Advent', meint Grötzner zuversichtlich.
Im unteren Teil der Kirche fällt ein vergessener Ziegel in der Wand auf. In dieser Luke soll vor Beendigung der Umbauarbeiten noch eine Kassette auf Reisen geschickt werden. 'Meist legt man beispielsweise Münzen oder eine Tageszeitung hinein', so der Pfarrer. Dinge, die man an die nächste Generation weiter geben will.