Eine Premiere steht am Montag in der Kreisklinik Ottobeuren an: Zum ersten Mal wird dann nämlich ein Patient der Abteilung für Augenheilkunde operiert, die an diesem Tag ihre Pforten öffnet. "Unser Ziel ist es, hier eine umfassende Versorgung für das Gebiet Augenheilkunde anzubieten und Chirurgie auf dem aktuellsten Stand der Kenntnis zu betreiben", so Belegarzt Professor Dr. Arnd Gandorfer.
Die neue Abteilung wird laut Franz Huber, Vorstand der Kreiskliniken, in Zusammenarbeit mit der Ober-Scharrer-Gruppe betrieben. Geschäftsführer Dr. Armin Scharrer zufolge handelt es sich um ein spezialisiertes medizinisches Unternehmen mit Hauptsitz in Fürth, das an Standorten in ganz Bayern vertreten ist - unter anderem am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Memmingen. Zunächst zwei, später drei Mediziner der Ober-Scharrer-Gruppe vom MVZ Memmingen sind laut Huber als Belegärzte an der Augenabteilung tätig. Sie nehmen Operationen vor und leisten die ärztliche Versorgung, während sich das Krankenhaus um Pflege, Versorgung und Unterkunft des Patienten kümmert. Dafür stehen laut Huber derzeit sechs Betten bereit. Man könne aber flexibel auf weiteren Bedarf reagieren.
500 bis 800 stationäre Fälle
In den ersten zwölf Monaten geht Scharrer von > aus. Dabei ist die Abteilung Gandorfer zufolge Anlaufstelle für Menschen mit verschiedensten Augenerkrankungen: > Die Augen-Abteilung sei eine optimale Ergänzung für die vorhandenen Leistungen des Krankenhauses und trage dazu bei, das Einzugsgebiet der Kreisklinik auf das ganze Allgäu auszudehnen, betonte Huber.
Die Einrichtung der Augenheilkunde-Abteilung in Ottobeuren gilt als Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen des Klinikums und der Stadt Memmingen sowie der Kreiskliniken. Geplant gewesen sei das Vorhaben zunächst in Memmingen, so Landrat Hans-Joachim Weirather und Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Im Sinne einer Kooperation zwischen den Krankenhäusern, die auch durch die inzwischen gegründete Klinikmanagement Memmingen-Unterallgäu gGmbH vorangebracht werden soll, habe man sich dann darauf verständigt, Ottobeuren vorzuschlagen. Die Einrichtung der Abteilung dort bedeute indirekt auch für die Stadt einen Vorteil, so Holzinger: Einerseits könne die Ober-Scharrer-Gruppe in Memmingen ihre Leistungen um ein nahe gelegenes stationäres Angebot ausweiten. Andererseits stelle die Abteilung nicht nur eine Errungenschaft und Stärkung für Ottobeuren, sondern für den gesamten Raum Memmingen-Unterallgäu dar.