Kooperation: Nesselwang und Allgäu GmbH besiegeln Zusammenarbeit

27. Oktober 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Markus Raffler

– Wandern und Winter als Säulen – Radeln stark gefragt

Seit 2009 gehört Nesselwang zu den Aktivposten bei der Neuausrichtung des Tourismus in der Region – nur der offizielle Status 'Kooperationspartner' fehlte noch. Diese Lücke haben Gemeinde und Allgäu GmbH nun geschlossen: In der Tourist-Information unterzeichneten beide Seiten jüngst den Vertrag, der eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Wandern und Winter vorsieht.

Einen leuchtend blauen Allgäu-Würfel brachte Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, als Einstandsgeschenk mit. 'Nesselwang war von Anfang an einer der Vorreiter im Allgäu', verwies er auf das große Engagement der Gemeinde unter dem bisherigen Tourismus-Chef Robert Frei.

'Das Wandern ist für Nesselwang ein herausragendes touristisches Merkmal', begründete Bürgermeister Franz Erhart, warum die Gemeinde in diesem Bereich als 'Portalort' zu den tragenden Säulen der Allgäu GmbH gehört. 'Von der Ebene, etwa im Wertachtal, bis in die Höhen von Alpspitze oder Edelsberg ist für jeden etwas dabei.'

Dabei sehe man sich als zentraler Punkt zwischen den weiteren Portalorten Füssen und Bad Hindelang. Wobei laut Joachim jeder Portalort ein individuelles Konzept bietet. In Nesselwang sei dies der Themenbereich 'Aussicht', verdeutlichte die neue Tourismusleiterin Ivonne Dischler. 'Wir bieten von oben einen kompletten Rundblick. Auf der einen Seite die Alpenkette, auf der anderen Seite die Seenlandschaft im Norden.' Und mit dem Besinnungsweg 'Ge(h)zeiten' sei in Nesselwang obendrein ein 'innerer Ausblick' möglich.

Auch im Segment Winter werde sich die Gemeinde weiterhin stark engagieren, nicht zuletzt mit Blick auf das touristische Pfund Alpspitzbahn. Denkbar sei zudem, mittelfristig auch die Bereiche Gesundheit und Radfahren zu stärken. Für Letzteres spricht die Tatsache, dass der Bodensee-Königs-Radweg mitten durch den Markt führt. Und der habe die Zahl der Gäste auf Drahteseln deutlich ansteigen lassen.

Insgesamt überweist die Gemeinde jährlich rund 50 000 Euro an die Allgäu GmbH. 'Wir setzen voll auf dieses Pferd, erwarten aber auch, dass sich das später bei den Übernachtungszahlen niederschlägt', so Erhart.

Wobei die Gemeinde derzeit ohnehin mit guten Zahlen glänzen kann: 15 Prozent mehr Gäste und acht Prozent mehr Übernachtungen seien zwischen Januar und September verzeichnet worden, so Ivonne Dischler. 'Allein am erneuerten Wohnmobil-Stellplatz haben wir ein Plus von 30 Prozent.'