Bildung: Nach dem Gymnasium müsste die Mittelschule Oberstdorf saniert werden

4. April 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Charly Höpfl

Blinde Fenster, undichtes Dach - Handlungsbedarf beim Brandschutz

Während die Sanierung des Oberstdorfer Gymnasiums und die Diskussionen darüber noch in vollem Gange sind, rückt eine Studie den Handlungsbedarf bei einem anderen Schulgebäude in den Mittelpunkt: Auch die Mittelschule müsste dringend saniert werden.

Das Ziel der Studie war es, einen Überblick über die bauliche Entwicklung der Schule und den damit verbundenen Kosten zu erhalten. Der Schulverband der Gemeinden Fischen, Bolsterlang, Obermaiselstein, Balderschwang und Oberstdorf, hat die Studie in Auftrag gegeben. Der Markt Oberstdorf ist mit rund 65 Prozent am Schulverband beteiligt. Sorgen macht vor allem der Brandschutz: Hier besteht Handlungsbedarf bei der Sicherstellung von zwei voneinander unabhängigen Fluchtwegen. Das stelle einen erheblichen Eingriff in die vorhandene Bausubstanz dar, führte Marktbaumeister Reiner Walf bei einem Sachstandsbericht im Oberstdorfer Gemeinderat aus. Ein Umbau der Treppenhäuser durch Abschottung der Flure zu geeigneten Fluchtwegen wäre notwendig. Insgesamt würden allein die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen rund 1,5 Millionen Euro kosten.

Dach undicht

Auch eine energetische Sanierung der gesamten Gebäudehülle wäre notwendig: Die Dachdeckung ist an verschiedenen Stellen undicht und auch die Isolierung weist Mängel auf. Eine Sanierung des Flachdaches wäre also dringend notwendig. Zudem ist eine Vielzahl der Fenster (Zwei-Scheiben-Vakuumisolierverglasung) defekt. Die Scheiben sind 'blind'. Weiterer Sanierungsbedarf besteht bei den Toiletten, Wand- und Bodenbelägen. Zudem müssten die abgehängten Decken erneuert werden. Auch eine barrierefreie Erschließung der Schule mit einer Aufzugsanlage und schwellenlosen Zugängen wäre wünschenswert.

Würde der gesamte, ermittelte Sanierungsbedarf umgesetzt, müsste der Schulverband rund 6 Millionen Euro zahlen – zu viel Geld. Deswegen muss über einen Ersatzbau nachgedacht werden. Auch weil wegen der zurückgehenden Schülerzahlen der Raumbedarf abnimmt. Bis ein Neubau realisiert werden kann, sollen nur die dringend notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden. Die Schulverbandsversammlung hat Anfang März beschlossen, ein Brandschutzkonzept zu erstellen, das die Sicherheit des Schulbetriebs für die nächsten zehn Jahre sichern soll. Der bauliche Unterhalt wird auf das absolut Notwendige beschränkt. In den nächsten zwölf Monaten sollen die Rahmenbedingungen für einen Neubau der Mittelschule ausgearbeitet werden.