Vor 19 Jahren gebaut, stehen im Lindenberger Kindergarten St. Afra Sanierungen an. 15 Dachfenster müssen mit Teilen der umgebenden Holzkonstruktion ausgetauscht werden. Durch Feuchtigkeit ist das Holz teilweise verfault. Berechnete Kosten der Sanierung: 120.000 Euro, 75 Prozent davon, maximal 90.000 Euro, übernimmt die Stadt, den Rest die Kirchenstiftung als Trägerin von "St. Afra".
Die Oberlichtverglasung der Kindertagesstätte befindet sich in >, wie die Kirchenstiftung in einem Brief an die Stadt feststellt. Beim Einbau seien die Bleche mit den Bitumenbahnen fest verklebt worden, schilderte Stadtpfarrer Leander Mikschl im Rat. Feuchtigkeit habe deshalb nicht entweichen können. Teilweise ist die Dachschalung um die Fenster herum morsch, beziehungsweise verfault. Im Stadtrat war mehrfach von Planungs- und/oder Ausführungsfehlern die Rede. In die Pflicht genommen kann nach Ansicht der Beteiligten aber keiner mehr.
Eine Sanierung ist unumgänglich, sind sich Kirche, Stadtverwaltung und Räte einig. Die Fenster und Teile der Holzkonstruktion müssen ausgetauscht werden. Die Gesamtkosten sind auf 120.000 Euro veranschlagt. Diskutiert wurde, wie diese Kosten verteilt werden. Bisher war es in derlei Fällen üblich, dass die Stadt Zweidrittel übernimmt, das wären rund 80.000 Euro gewesen.
Die Kirchenstiftung bat aber um einen höheren Zuschuss. Stadtpfarrer Mikschl begründete das im Stadtrat zum einen mit der außergewöhnlich hohen finanziellen Belastung der Pfarrei durch die Sanierung der Stadtpfarrkirche. Zum anderen sah er eine gewisse Verpflichtung der Stadt. Die Probleme hätten bereits bei der Übergabe des Kindergartens an die Kirche bestanden und die Stadt habe den Bau überwacht.
>, sah deshalb auch Anton Wiedemann, stellvertretender Sprecher der CSU-Fraktion und andere Räte. Freilich teilten die Sicht nicht alle. Helmut Böller, vor zwei Jahrzehnten bereits im Stadtrat, blickte auf die Diskussion rund um den Bau des Kindergartens zurück. Der Architekt sei von der Kirchenverwaltung ausgesucht worden. Um Kosten zu sparen, seien die Pläne eines Immenstädter Kindergartens - er ist im übrigen mittlerweile abgebrannt - 1:1 übernommen worden. Böller: >.
Mehrere Räte verwiesen zudem auf die nötige Gleichbehandlung mit der evangelischen Kirche, bei der man immer beim Regelzuschusssatz geblieben sei. Die Diskussionen beendete schließlich die Erklärung von Stadtpfarrer Mikschl, wieviel sich die Kirchenstiftung denn erhofft, nämlich weniger als die meisten Räte befürchtet hatten: 89.000 Euro und damit 10.000 Euro mehr als beim bisher üblichen Zuschusssatz. Dem stimmten die Räte bei einer Gegenstimme (Martin Einsle) zu.
Anton Wiedemann sah zudem noch Möglichkeiten Geld zu sparen. Nach der jetzigen Planung ließen sich alle 15 neuen Fenster (drei je Raum) per Antriebsmotor öffnen. Ein Fenster je Raum, das geöffnet werden könne, reiche vermutlich auch, so Wiedemann. Zudem regte er an zu überprüfen, ob im Zuge der Baumaßnahmen nicht gleich eine Belüftung eingebaut werden könne.
Das sei zwar zunächst teurer, aber dauerhaft die beste Lösung.