Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Multifunktionsboot von Michael Lehnen und Jochum Bierma wird in Roßhaupten vorgestellt

Gewerbeschau

Multifunktionsboot von Michael Lehnen und Jochum Bierma wird in Roßhaupten vorgestellt

    • |
    • |
    Multifunktionsboot von Michael Lehnen und Jochum Bierma wird in Roßhaupten vorgestellt
    Multifunktionsboot von Michael Lehnen und Jochum Bierma wird in Roßhaupten vorgestellt Foto: Anne-Sophie Weisenbach

    Welcher James-Bond-Film es genau war, kann er nicht mehr sagen – doch die Idee hat ihn nicht mehr losgelassen. 'Es war eine kurze Szene: Ein Mann saß in einem Boot und ruderte in Blickrichtung', erinnert sich Bootsbauer Michael Lehnen. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit – sitzen Sportruderer doch normalerweise mit dem Rücken in Fahrtrichtung. Sein Plan war schnell gefasst: Diese Idee in die Tat umzusetzen. Drei Jahre später wird er die Neuheit auf der Gewerbeschau in Roßhaupten (siehe Infokasten) am kommenden Sonntag vorstellen. 'Sportrudern in Blickrichtung ist eine Weltneuheit', sagt Lehnen.

    Gemeinsam mit Jochum Bierma, einem in Linz ansässigen Experten, hat der Roßhauptener ein Multifunktionsboot namens 'Row Cat' entwickelt. Das Gerät hat die Form eines Katamarans und lässt sich binnen drei Minuten auf- und abbauen. Das mit allen Einzelteilen nur 50 Kilo wiegende Schiff passt problemlos auf jedes Autodach. Die Neuentwicklung sei aber nicht nur transportabel, sondern auch flexibel. Ob mit einem Segel, einem Außenboarder oder mit den Rudern: Wie sich das 'Row Cat' fortbewegt, bleibt jedem selbst überlassen. Die Sportler können selbst wählen, ob sie in Blickrichtung oder rückwärts rudern wollen. Eine kugelgelagerte Umlenkung macht das Ganze möglich. Die Fortbewegung in Blickrichtung mache es für den Ruderer angenehmer und so auch für ältere Menschen oder Anfänger interessanter, so der Experte. Zudem sei das Boot wegen seiner zwei Rümpfe stabiler als die normalen schmaleren Ruderboote.

    Aber nicht nur Neuentwicklungen sind das tägliche Brot von Lehnen. Seit knapp zwei Jahren ist der Duisburger in Roßhaupten und repariert Boote, die in der Regel auf dem Forggensee zu Hause sind. 'Es war eher Zufall, dass ich in Roßhaupten gelandet bin', gibt er schmunzelnd zu. Er habe einen Reparaturauftrag von einer örtlichen Segelschule übernommen.

    'Zeit, mich niederzulassen'

    Und während der acht Monate, die er damit zubrachte das Holzboot wieder flott zu machen, habe er einfach beschlossen zu bleiben. 'Eigentlich komme ich aus dem Luxusyacht-Bau', erzählt Lehnen. 120-Meter-Yachten mit edlen Tropenhölzern – das ist normalerweise sein Gebiet. 'Doch man ist nie lange an einem Ort', beleuchtet der 49-Jährige die Schattenseiten des Fachgebiets.

    Die Aufträge seien in ganz Europa verteilt und länger als ein Jahr bleibe man nirgendwo – er sei immer auf der Reise gewesen. 'Jetzt wurde es einfach Zeit, mich niederzulassen.' In Roßhaupten tüftelt er nun an seinen Erfindungen und sorgt dafür, dass Bootsbesitzer nicht auf dem Seegrund landen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden