Von klappernden Mühlrädern fehlt heute fast jede Spur. Motorengeräusche sind meist an ihre Stelle getreten. Nur an wenigen Orten erinnern alte Mühlen noch an eine Zeit, in der es üblich war, Korn durch schwere Mühlräder im Bach zu mahlen.
In Buchloe, bei Obergünzburg und Schwabsoien zum Beispiel. Die drei noch erhaltenen Mühlbetriebe öffnen am Pfingstmontag, 28. Mai, ihre Türen, um eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen. Bang um die Mühle in Buchloe ist ihrem Betreiber Anton Schmid senior noch nicht. Er und sein Sohn Anton leiten die 'obere Mühle' in der Gennachstadt. Am Montag feiert die Familie ihr 75-jähriges Betriebsjubiläum und gleichzeitig das 700-jährige Bestehen der Mühle. 'Wir sind immer noch ein Handwerksbetrieb, keine Mehlfabrik', sagt Sohn Anton. Davon sollen sich beim Mühlentag Kinder und Erwachsene überzeugen. 'Wir wollen, dass die Leute nachvollziehen können, wie ihr Lebensmittel Nummer eins – nach dem Wasser – entsteht', sagt der Senior. Zwischen 10 und 17 Uhr werden Führungen durch die Mühle bei laufendem Betrieb angeboten. Eine Ausstellung informiert zudem über das Müllerhandwerk und ein buntes Rahmenprogramm sowie musikalische Unterhaltung durch die Maulquappen ist geboten.
Auch die Mühle in Liebenthann bei Obergünzburg lädt am Pfingstmontag von 10 bis 17 Uhr ein. Neben der historischen Säge können Besucher alte Arbeitstechniken besichtigen, außerdem können Interessierte Sensenkurse mit dem Thema 'Dengeln und Mähen' besuchen. Zudem gibt es Kutschfahrten für Kinder, Rätsel und Spiele sowie Biergartenbetrieb mit Bewirtung. Die musikalische Unterhaltung übernehmen die Obergünzburger 'Pfuzgar”. Mitmachaktionen rund ums Thema Wasser bietet die Stiftung Kulturlandschaft Günztal zwischen 10 und 16 Uhr im Rahmen der Bayerntour Natur an der Mühle Liebenthann an. Außerdem gibt es an diesem Tag mehrere Themenwanderungen.
Führungen und Kinderprogramm Die Gemeinde Schwabsoien veranstaltet ebenfalls ab 10 Uhr am Montag einen Mühlentag. Geöffnet ist die funktionsfähige Pröbstl-Mahlmühle mit Mühlenladen. Ein Herford Motor, Typ DNS mit 1 Zylinder und 75 PS (Baujahr 1950), wird vorgeführt. Zudem sind Getreidesorten, alte Erntegeräte und Traktoren zu sehen. Neben Ausstellungen des Gartenbauvereins und der Imker wird das Hammerschmiedemuseum und das Kutschenmuseum geöffnet sein. Am Pumpenhaus bei der ehemaligen Weißhammerschmiede wird das Triebwerk erklärt. Außerdem gibt es Führungen in der Pfarrkirche St. Stephan in Schwabsoien und auf dem Mühlenweg. Auch im Mühlendorf Schwabsoien ist ein umfangreiches Kinderprogramm geboten.