Verbesserung: Motorradunfall: Leitplanke bei Reicholzried trennt Mann ein Bein ab

13. August 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
martina diemand

Nach dem Unglück soll die Kreisstraße bei Reicholzried mit Unterschutz ausgestattet werden

"Den Umständen entsprechend gut", sagt Manfred Hörmann auf die Frage wie es ihm geht. Was soll er auch sagen, der 52-Jährige, der vor wenigen Wochen bei einem Motorradunfall bei Reicholzried unter eine Leitplanke schlitterte, die ihm sein linkes Bein abriss und das rechte schwer verletzte.

Den Umständen entsprechend geht es dem Altusrieder sicher gut. > sagt der dunkelhaarige Mann, der nun zuhause in einem Pflegebett seine weiteren Blessuren auskuriert. Den Rollstuhl neben sich. Mit einem so genannten Unterfahrschutz an Leitplanken wäre der Unfall wohl glimpflicher ausgegangen, mutmaßt Hörmann. Der Unterfahrschutz besteht aus einem verzinkten Stahlblech, das an die bestehende Leitplanke angebracht wird und die offene Lücke nach unten schließt. > sagt auch Alexandra Zeltner vom staatlichen Bauamt. Verletzungen könnten so abgemildert werden. Denn der Fahrer rutsche bei einem Sturz die Planke entlang und schlittere nicht hindurch. Das staatliche Bauamt ist sich des Problems bewusst, hat dieses Jahr alleine am Jochpass eine Strecke von drei Kilometern mit den Blechen ausgerüstet und dort 183000 Euro in die Sicherheit für Motorradfahrer investiert. Das staatliche Bauamt ist im Allgäu zuständig für 1150 Kilometer Staats- und Bundesstraßen.

In der lang gezogenen Linkskurve der Kreisstraße bei Reicholzried verunglückte Manfred Hörmann. Seine Frau Maria begleitete ihn vor einigen Tagen wieder dort hin. Er wollte sich ein Bild vom Unfallort machen. Die Planke sei ausgetauscht worden, >. Das soll sich bald ändern, heißt es aus der Pressestelle des zuständigen Landratsamts Oberallgäu. > informiert Christoph Wipper von der Kreis-Tiefbauverwaltung.

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Kreisrätin Irmgard Kiechle hatte sich in einer Anfrage dafür eingesetzt. Sie ist mit Manfred und Maria Hörmann befreundet, fährt selbst Motorrad. > sagt die Kreispolitikerin. >

Manfred Hörmann hat überlebt. Das Laufen aber muss er mühsam wieder erlernen. Er hofft auf eine Prothese für sein linkes Bein, das oberhalb des Knies abgetrennt wurde. Ob er je wieder auf einem Motorrad sitzen wird, weiß er noch nicht. Aber eines ist ihm klar, er möchte Zweiradfahren sicherer machen, für alle.

Dort, wo er verunglückt ist, sollte die Geschwindigkeit reduziert, ein Überholverbot ausgesprochen und ein Unterschutz angebracht werden. Aber freilich nicht nur dort. Gefährliche Kurven sollten aufgelistet und dem Kreistag vorgelegt werden. Hörmann hofft dabei auf die Mithilfe anderer Zweiradfahrer und auch auf die Einsicht der Oberallgäuer Kreispolitiker.

Informationen über gefährliche Kurven auf Kreisstraßen nimmt Irmgard Kiechle aus Altusried entgegen unter der Email:

franz.irmgardkiechle@t-online.de