Immer mehr junge Menschen entscheiden sich nach dem Schulabschluss und vor einer Ausbildung oder einem Studium für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Manche treten in ihrer Heimatstadt oder in ihrem Landkreis an. Andere zieht es ein paar Tausend Kilometer weiter. Zu ihnen gehören auch Daniel Gögelein aus Ottobeuren und Miriam Weig aus Memmingen. Ihr Ziel: Erfahrungen sammeln, Sprachen lernen und sich dabei für andere Menschen einsetzen. Weig startet am Freitag mit dem Sozialen Friedensdienst Kassel (sfd) nach Nicaragua. Gögelein reist rund eine Woche später mit dem Internationalen Christlichen Jugendaustausch (ICJA) nach Costa Rica. Beide müssen jetzt ans Kofferpacken denken. 23 Kilo plus ein Handgepäck für Bücher, Computer und Kleidung - auch für kühles und nasses Wetter. Alles will gut überlegt sein. Seine ganz besonderen Erfahrungen mit der Bürokratie musste Gögelein seit seinem Abitur im Mai machen, bis er alle Dokumente für das Jahres-Visum beisammen hatte. Weil ein Stempel für eine sogenannte > (Beglaubigung durch eine höhere innerstaatliche Stelle für ein deutsches Dokument) fehlte, die im Ausland vorgelegt werden muss, habe die Botschaft seine ganzen Unterlagen wieder zurückgeschickt. >, erzählt der Ottobeurer.
Und weil die Zeit knapp wurde, ist Daniel dann von München gleich nach Berlin zur Botschaft Costa Ricas gefahren, weil die eigentlich näherliegende in Frankfurt >.
Zuvor hatte Daniel Gögelein ein Vorbereitungsseminar seiner Organisation im Schwarzwald besucht, die junge Leute in rund 50 Länder vermittelt. Mit ihm fliegen weitere 15 Teilnehmer über Madrid nach San José, um in Costa Rica bei verschiedenen sozialen Projekten mitzuarbeiten. Der Ottobeurer wird dort in einer Einrichtung mit etwa 350 männlichen Jugendlichen für den Unterricht in Kunst, Englisch und Sport eingesetzt. Gern würde er Material wie Straßenmalkreiden oder Malkästen mitnehmen. Denn Costa Rica gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas. An den Gesamtkosten seines freiwilligen Engagements müsse er sich jedoch mit 3600 Euro selbst beteiligen.
Vortrag gehalten
Daniel hat gearbeitet und nach Sponsoren gesucht, einen Vortrag vor älteren Damen gehalten und von der Marktgemeinde etwas bekommen. 1800 Euro aber fehlen immer noch und belasten die eigene Kasse.
Miriam hat für die Einreise nach Nicaragua zunächst ein Touristenvisum in der Tasche. Sie wird in dem von Schauspieler Dietmar Schönherr und dem nicaraguanischen Politiker und ehemaligen Pfarrer Ernesto Cardenal gegründeten Kulturzentrum > in Granada mitarbeiten. Dabei stehen die Entwicklungszusammenarbeit und der Austausch der Kulturen mit Konzerten, Lesungen und Festivals im Vordergrund. Auch Weig erhielt die Empfehlung von ihrer Organisation, die anfallenden Kosten durch Sponsoren aus einem Förderkreis zu decken.
Kontakt Für weitere Informationen stehen Daniel Gögelein unter Telefon (08332) 7379 und Miriam Weig per E-Mail unter miri.weig@yahoo.com zur Verfügung.