Es muss ein starker Eindruck gewesen sein - damals, im Jahr 2000. Jedenfalls kann sich Siegbert G.Schindele noch genau daran erinnern, wie er zum ersten Mal die Memminger Pfarrkirche St.Josef betrat. "Diese Kirche zu füllen, ist der Wahnsinn", sei es ihm damals durch den Kopf geschossen.
Und der katholische Geistliche fasste spontan den Entschluss, nicht länger als zehn Jahre in St.Josef zu bleiben. Es wurden schließlich elf, diesen Monat zieht Schindele in die oberbayerische Marktgemeinde Murnau. Jetzt ist die Zeit, das Wirken in Memmingen nochmals vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen. In einem Beitrag im Pfarrbrief erinnert sich Schindele an Jugendfahrten und Gesprächskreise, an die Arbeit für die Ökumene und Heilfastenwochen, an Bauvorhaben und besondere Gottesdienste. >, bilanziert der 52-Jährige als Gast der MZ-Redaktion. Oft genug hatte er eine Sieben-Tage-Woche. Neben seinen Aufgaben als Pfarrer übernahm Schindele auch das Amt des Memminger Dekans. All das wurde kürzlich bei einem Gottesdienst und einer Abschiedsfeier gewürdigt: >, schwärmt der Pfarrer.
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Nach seinem Umzug wird er drei Jahre lang nicht mehr hierher kommen, hat sich Schindele auferlegt. >, sagt der gebürtige Ronsberger dazu. An diese Regel hielt sich der Pfarrer schon vor elf Jahren, als er von Augsburg nach Memmingen wechselte. Manche Augsburger hätten damals > reagiert, weil sie sich beispielsweise von Schindele trauen lassen wollten und eine Absage bekamen. >, sagt der Pfarrer. Wenn ihn ein Memminger in den nächsten drei Jahren sehen wolle, könne er jederzeit nach Murnau kommen.
Auf die neue Wirkungsstätte freue er sich, betont Schindele: > Die Zahl der Gläubigen in St.Josef habe sich seit dem Jahr 2000 von 8000 auf 6000 verringert. >, vergleicht Schindele. Es sei für ihn ein > gewesen zu beobachten, wie sich Gemeindemitglieder Stück für Stück von der Kirche entfernt hätten, sagt der Priester. So gebe es Familien, die früher regelmäßig den Gottesdienst besucht hätten und heute nur noch Weihnachten kämen. >

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All das ist bald nur noch Erinnerung. Am 29. August räumt Schindele das Pfarrhaus. Um 17.17 Uhr, so hat er sich vorgenommen, wird er den Generalschlüssel bei der Sekretärin abgeben. Am Ende seiner Zeit in Memmingen werde er >. Den Neuanfang in Oberbayern begreift Schindele als Geschenk. >