Rückblick: Melanie Wendler (25) aus Amtzell ist seit einem Jahr Allgäuer Käsekönigin

11. Oktober 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
thorsten jordan

Der Bundeskanzlerin Käse überreicht

'Bisher eine tolle Zeit', resümiert die 25-jährige Melanie Wendler. Seit einem Jahr ist sie Allgäuer Käsekönigin und repräsentiert das Allgäu deutschlandweit. Sogar die Bundeskanzlerin hat sie in dieser Funktion schon kennengelernt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung drückte sie der verdutzen Angela Merkel einen Korb samt Käse made in Allgäu in die Hand - was den damaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus laut Melanie Wendler käseweiß vor Neid hat werden lassen. Neben politischen Spitzenkräften hat Melanie Wendler allerlei Adel kennengelernt: die Weinkönigin aus der Pfalz, die Pellkartoffelprinzessin aus Schleswig-Holstein und sogar die Spree-Nixe. Die Arbeitsgemeinschaft 'Deutsche Königinnen' macht’s möglich. In regelmäßigen Abständen trifft sich Deutschlands Adel. 'Riesenspaß' mache das, versichert Melanie Wendler – und sagt lachend: 'Ich bin immer wieder froh, Käsekönigin zu sein. Sowieso und auch angesichts der Namen der anderen Adelstitel.'

'Riesenspaß' hat der Allgäuer Käsekönigin bisher auch jeder der rund 25 Termine gemacht. Ein Höhepunkt sei das Käse- und Gourmetfest in Lindenberg gewesen – ein zweifaches Heimspiel für Melanie Wendler: Erstens, weil es in ihrem geliebten Allgäu stattfand. Zweitens, weil es um ihren geliebten Käse ging. Grund genug, gut gelaunt durch den Tag zu gehen. Zumal ein Filmteam des Bayerischen Rundfunks die Deutsche Hutkönigin und sie begleiteten – und einen kurzen Beitrag fürs Fernsehen produzierten.

Doch wer glaubt, dass sich Hut- und Käsekönigin nur über Hüte und Käse unterhalten, der irrt. 'Man tauscht sich über alltägliche Dinge aus und spricht über Leute, die man bei Terminen getroffen hat', sagt Melanie Wendler. Oder man erzählt sich, was in Kürze so alles ansteht.

Im Fall der Allgäuer Käsekönigin zum Beispiel die Oberschwabenschau in Ravensburg oder die Grüne Woche in Berlin. 'Wer weiß, vielleicht treffe ich Angela Merkel ein weiteres Mal', sagt die 25-Jährige.

Auch mit Merkel könnte die Allgäuer Käsekönigin über viel mehr als 'nur' über Käse reden. Zum Beispiel über zu niedrige Milchpreise. Zwar sei sie selbst nicht betroffen, verfolge die Problematik aber sehr genau. Besonders imponiert haben Melanie Wendler die Frauen, die vor dem Landtag für höhere Milchpreise demonstriert haben.

Eine Wiederwahl strebt Melanie Wendler wahrscheinlich nicht an. Doch erfülle es sie nach wie vor mit großem Stolz, ihr Allgäu, 'aus dem mich nichts und niemand je wegbekommt', zu repräsentieren.