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Mehr Platz für Demenzkranke - Seeger Caritasheim soll erweitert werden

Pflegeheim

Mehr Platz für Demenzkranke - Seeger Caritasheim soll erweitert werden

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    Mehr Platz für Demenzkranke - Seeger Caritasheim soll erweitert werden
    Mehr Platz für Demenzkranke - Seeger Caritasheim soll erweitert werden Foto: silvia lipp

    Nach vielen Debatten ist eine Lösung für die Erweiterung des Seeger Caritasheims gefunden worden: Der Gemeinderat befürwortete einen neuen Vorschlag von Pfarrer Alois Linder, der gleichzeitig Vorsitzender der Caritasstiftung ist. Auch die Nachbarn stimmen nun den Plänen für den rund drei Millionen Euro teuren Anbau zu, in dem laut Linder vor allem Demenzkranke untergebracht werden sollen.

    Im Mai 2011 reichte die Caritasstiftung den ersten Bauantrag ein. Mit dem Anbau an das Pflegeheim habe man gerechnet, erklärt Peter Rietzler für die Nachbarn: 'Wir waren nur überrascht über die Dimension.' Um den Nachbarn entgegen zu kommen, wollte die Stiftung den Erweiterungsbau um eineinhalb Meter tieferlegen. 'Das war für uns nicht perfekt, aber wir haben uns damit abgefunden', so Rietzler.

    Doch die eineinhalb Meter Höhenunterschied riefen die Fachverbände auf den Plan. 'Die haben kritisiert, dass dadurch der alltägliche Arbeitsablauf behindert wird', berichtet Pfarrer Linder. 'Deswegen mussten wir umplanen und den Anbau ebenerdig machen', so Linder.

    Für die Nachbarn eine Katastrophe: Denn dadurch wäre die Erweiterung eineinhalb Meter höher geworden und hätte kaum noch die Sonne auf die Terrassen der niedriger liegenden Nachbarhäuser scheinen lassen. 'Diese Lösung war für uns indiskutabel', stellt Rietzler klar.

    Dennoch lag diese geänderte Planung nun dem Gemeinderat vor. Die Kommunalpolitiker saßen sprichwörtlich in der Klemme. Rein baurechtlich gab es am Vorhaben nichts zu bemängeln – doch wollten die Räte mit Rücksicht auf die Nachbarn dem Anbau nicht zustimmen. 'Wir müssen zwar nach dem Recht urteilen, aber ich habe auch ein Gewissen', brachte es Edelka Christiansen auf den Punkt.

    Eine Ablehnung des Plans hätte aber wahrscheinlich nur bewirkt, dass das Landratsamt im Nachhinein seine Genehmigung erteilt hätte – die Entscheidung des Gemeinderates also außer Kraft gesetzt hätte.

    Die Rettung kam in letzter Sekunde: Pfarrer Linder – nachträglich auf der Sitzung erschienen – brachte einen Vorschlag, mit dem sich am Ende alle anfreunden konnten. Der Anbau wird ebenerdig verwirklicht, rückt aber fünf Meter von der Baugrenze ab und wird dafür fünf Meter länger. Mit einer Länge von 36 Metern und einer Breite von 22,5 Metern sei das Projekt zwar noch immer groß, 'aber damit können wir leben', sagt Rietzler. Diesen Vorschlag hätten die Anwohner schon letztes Jahr gemacht. 'Doch da sagte man uns immer, das sei so nicht möglich', so Rietzler.

    Für Pfarrer Linder war die Situation schwierig: 'Ich habe die Probleme der Anwohner verstanden und bin gleichzeitig den Senioren im Heim verpflichtet.' Um des lieben Friedens willen habe er den Vorstand der Stiftung von der Umplanung überzeugt, auch wenn man dadurch Mehrkosten in noch unbekannter Höhe schlucken müsse. Der neue Plan muss noch erstellt werden, doch signalisierten Gemeinderat und Stiftung schon jetzt ihre Zustimmung. 'In zwei bis drei Wochen ist alles Bürokratische erledigt, dann beginnen wir zu bauen', kündigt Pfarrer Linder an.

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