Mehr Bier gebraut, mehr Umsatz erzielt, Millionen investiert – die Meckatzer Löwenbräu hat gestern bei einer Pressekonferenz die Zahlen für 2011 vorgestellt und einen Blick in die Zukunft geworfen. Brauerei-Chef Michael Weiß hatte dabei allen Anlass, zufrieden zu sein. Grund ist vor allem das Weiss-Gold: Von dem 'Allgäuer Sonntagsbier' setzte das Unternehmen 125 000 Hektoliter ab, mehr als je zuvor.
Der Biermarkt ist einem steten Wandel unterworfen. Vor allem Mixgetränke kommen in schnellem Wechsel und wachsender Zahl auf den Markt. Dem setzt die Meckatzer Löwenbräu Stetigkeit entgegen. Seit jeher konzentriert sich das Unternehmen auf das Brauen weniger Sorten. Neben dem Weiss-Gold drei flaschenvergorene Weizen, Pils und Radler. Mit über 70 Prozent des Absatzes ist das Weiss-Gold Hauptumsatzträger. Mit seinem Charakter –herber als ein klassisches Helles, vollmundiger als die meisten Pilsbiere – trifft das Unternehmen offenbar den Geschmack vieler Biertrinker. Rund 25 Prozent Marktanteil hat die Brauerei damit im Stammgebiet. Gesteigert hat das Unternehmen seinen Bierausstoß gegen den Trend in Deutschland und dem Allgäu.
Kerngebiet ist die Region in einem Umkreis von 60 Kilometern rund um die Brauerei. Drumherum weitet das Heimenkircher Unternehmen sein Absatzgebiet schrittweise aus. So gehört die Gegend um Ulm schon länger zum Meckatzer-Raum. Von 'erfreulichen ersten Ansätzen' spricht Michael Weiß auch mit Blick auf den Großraum Stuttgart. Offenbar haben die Schwaben Interesse an einem Bier aus 'ihrer bevorzugten Urlaubsregion' (Weiß). Ausgebaut werden soll das Vertriebsgebiet in 'wohl überlegten Schritten', sprich nur 'mit Partnern, deren Qualitätsphilosophie mit der des Hauses übereinstimmt'. Weiß: 'Wir verkaufen unser Bier nur dort, wo wir wissen, dass es gepflegt wird'.
Nicht allein des Rekordabsatzes beim Weiss-Gold wegen war 2011 ein besonderes Jahr für das Unternehmen. 'Meckatzer' ist geprägt von einer 'Investitionsphase, die es so noch nicht gab' (Weiß). Vier Millionen Euro hat das Unternehmen im vergangenen Jahr in die Bräustätte investiert. Heuer wird es noch einmal so viel sein. Betroffen sind die Technik, der Fuhrpark, vor allem aber die Gebäude. 2013 feiert das Unternehmen sein 275-jähriges Bestehen. Bis dahin soll die Brauerei zu einer Begegnungsstätte umgebaut werden. Als erster Schritt ist im vergangenen Jahr ein neues Verwaltungsgebäude seiner Bestimmung übergeben worden. Gleichzeitig wurde der Bestand energietechnisch optimiert und auf dem Dach der großen Lagerhalle eine Photovoltaikanlage installiert.
Zusammen mit dem seit 20 Jahren eingesetzten Blockheizkraftwerk produziert das Unternehmen jetzt 50 Prozent des Stromverbrauchs selbst.

"Weinregion Allgäu?"
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Paradiesgarten entsteht
Gebaut wird auch heuer. Im Frühjahr beginnt der Umbau im Brauereihof. Er wird lärmberuhigt, der Biergarten des Bräustüble vergrößert. Geplant ist eine Art 'Paradiesgarten, der Plätze für Picknick und lässige Aufenthaltsmöglichkeiten' (Weiß) bieten wird. Die Freiflächen sollen für Märkte, Theater und Konzerte genutzt werden. Zur Bundesstraße hin sucht die Brauerei noch nach einer Lösung für eine 'ästhetisch ansprechende Form' des Lärmschutzes.