Das erste Konzert der Reihe 'Kultur in der Tenne' in diesem Jahr spielte auf dem Franziskushof in Maierhöfen das Gitarrenduo Markus Kimmich und Lutz Kral. Es beeindruckte die Zuhörer mit einem breit gefächerten Programm. Ursprünglich sollte die Mundartdichterin Kathi Maurus aus Röthenbach Texte in Mundart vortragen. Leider musste die Lesung wegen Krankheit ausfallen. Markus Kimmich und Lutz Kral begannen ihr Konzertprogramm mit Stücken aus dem alpenländischen Raum. Sie spielten Lieder und Tänze aus alten Handschriften, unter anderem aus einem handgeschriebenen Zitherbuch aus der Zeit um 1900. Solche musikalischen Schätze suchen und finden sie auch auf Flohmärkten der Region. Ein 'Ländler aus dem Kreuzthal', eine 'Lumpenpolka aus Imberg' und eine 'Mazurka aus Hergatz' befanden sich darunter, bearbeitet für zwei Gitarren von den Musikern selbst. Auch Originalkompositionen für Gitarre hatten sie dabei. Sie spielten drei Lieder für zwei Gitarren des ungarischen Komponisten Johann Kaspar Mertz (1806-1856), der ab 1840 in Wien als Flöten- und Gitarrenlehrer wirkte. Viele seiner Werke wurden zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlicht, da das Interesse an der Gitarre in Wien um diese Zeit sehr gering war.
Als Meister ihres Faches zeigten sich Markus Kimmich und Lutz Kral auch mit ihren Eigenkompositionen, die zwar musikalische Nähe zur Musik des Alpenlandes haben, aber durchaus eigenständigen Charakter aufweisen.
Nach der Pause erklärte sich Irmgard Wiedemann, die Tochter der Mundartdichterin Kathi Maurus, dazu bereit, einige wenige Gedichte ihrer Mutter vorzutragen, 'ihre Lieblingsgedichte', wie sie sagte. Markus Kimmich hatte für den Konzertabend zum Gedicht 'Huizemännle' von Kathi Maurus eine fast intim anmutende Melodie komponiert.
Zum Ende des Konzertes gab es Werke der großen Gitarrenliteratur, etwa des Brasilianers Fernando Cabuli, des Spaniers Fernando Sor und einer eigenen Bearbeitung eines Stückes aus Franz Schuberts 'Moments musicaux' zeigten die Musiker ihre Bandbreite. Für den begeisterten Applaus bedankten sie sich beim Publikum mit zwei Zugaben.