Zehn Jahre Musikschule bell’arte. Ein Grund, eine kurze Rückschau zu halten und dies mit einem Konzertabend zu verbinden. Ihr Leiter Shlomo Tidhar übernahm damals die Räumlichkeiten aus der Liquidation eines Klavierhauses und baute daraus behutsam die Musikschule zu ihrer heutigen Größe aus. Dank der Unterstützung der Stadt und vor allem den Sponsorengeldern des Bayerischen Tonkünstlerverbandes kann sich die Schule nach Tidhars Angaben einigermaßen gut tragen. Instrumentalunterricht gibt es schwerpunktmäßig für Blockflöten, Klavier und Streicher. Das Jubiläumskonzert am Samstagabend stand unter dem Titel "Konzert der Fortgeschrittenen" und viele Besucher hatten sich eingefunden.
Der Begriff 'Fortgeschrittene' muss relativiert werden, je nachdem, wo man die Messlatte anlegt. Die Darbietungen gingen von 'ordentlich' bis 'einfach toll', zeigten aber auch noch Schwächen auf, an denen mit den Dozenten gearbeitet werden sollte. Nicht zu vermeiden ist bei Konzerten dieser Jahrgänge auch eine gewisse Nervosität, die manches verzeiht.
Keine Nervosität zeigte Maria Schweinberger, die sich auf 'Jugend musiziert' vorbereitet und mit stoischer Ruhe Übungen des bekannten Flötisten Hans Martin Linde auf der Blockflöte vortrug. Engagiert und sauber auch der 'Ungarische Tanz Nr. 5' von Brahms mit den Geigerinnen Nina Berggold und Brigitte Binzer.
'Der sterbende Schwan' von C. Saint-Saëns, eine Traumpartie aller großen Ballettdiven und original von Violoncello und Harfe begleitet, diesmal als Solo für Bratsche. Das dunkel getönte Instrument erklang unter den Händen von Tanja Ponzer warm und schön. 'Eine kleine Nachtmusik', ein ewiger Evergreen von W. A. Mozart. In klassischer Streichquartettbesetzung spielten Nina Berggold, Brigitte Binzer, Tanja Ponzer und Anna Menhofer die ersten zwei Sätze in einer sauber einstudierten Fassung.
Eine ganze Klavierklasse und ein hauseigenes Quintett
Die Klavierklasse von Mario Grieshaber sah drei Solistinnen am Flügel: Sina Henning, Sarah Windisch und Valerie Mink. An einigen Stellen müsste noch gefeilt werden, aber das letzte Stück, 'River flows in you', war sehr romantisch und melodisch. Das hauseigene Blockflötenquintett bell’arte überraschte mit einem flotten Dixie und einem nicht ganz einfachen Bach. Unter Shlomo Tidhars Leitung glänzten die Damen Sabine Sander, Britta Hartmann, Elisabeth von Stein, Melanie Herbst und Ulrike Busse.
Bleibt Magdalena Häuser zu nennen, die an diesem Abend eine Sonderstellung genoss.
In einem halbstündigen Soloprogramm, begleitet von Klaus Reiß am Flügel und Cembalo, spielte die sechzehnjährige Gymnasiastin auf der Altflöte einen brillanten, technisch anspruchsvollen Telemann, eine Fantasie von Shlomo Tidhar, für sie komponiert. Für eine Mozartandante schrieb sie sogar eine eigene (!) Kadenz für das Instrument. Überaus herzlicher Beifall.