Vorstand, Fraktion und Bürgermeister der Freien Wähler (FW) Marktoberdorf sehen nach einer intensiven Diskussion keine Zukunft für die ärztliche Versorgung Marktoberdorfs durch das Kommunalunternehmen Kliniken Ostallgäu. Sie sprechen sich einstimmig dafür aus, aus dem Klinikverbund auszuscheren. Als Grund für die Entscheidung wird 'die Arbeitsweise einiger Mitglieder des Verwaltungsrats und des derzeitigen Vorsitzenden' bei der Umstrukturierung des Unternehmens genannt.
'Legal, aber zweifelhaft'
Die Freien Wähler Marktoberdorf kritisieren 'widersprüchliche Aussagen, nicht eingehaltene Zusagen und mangelnde Sitzungsvorbereitungen'. Hinzu kamen geheime Abstimmungen und nochmaliges Abstimmen über einen schon beschlossenen Punkt. Die FW haben den Eindruck, dass hier zwar 'mit legalen, aber trotzdem zweifelhaften Mitteln' ein bestimmter Beschluss erzwungen werden sollte. Erst eine Zweidrittelmehrheit im Verwaltungsrat zum Antrag auf geheime Abstimmung ermöglichte den Beschluss zur Schließung des Marktoberdorfer Krankenhauses, heißt es in einer Mitteilung der FW. Verwaltungsräte, die sich nicht Absprachen gehalten haben, müssten sich nun nicht dafür verantworten.
Ein Nachnutzungskonzept hätten die Befürworter der Schließung schon vor dem 'fatalen Beschluss' erstellen sollen. Das Fehlen des Konzeptes führe schon jetzt zu einer Abwanderung von Personal, aber auch von niedergelassenen Ärzten. Dies bedeute eine Verschlechterung der Versorgung in Marktoberdorf.
Nach Einschätzung der FW glauben viele Bürger und Politiker in Marktoberdorf, dass die Entscheidungen über die Zukunft der stationären und akutärztlichen Versorgung in der Stadt im Verwaltungsrat nicht mehr gut aufgehoben sind. Die Stadt selbst könne aber nicht mitbestimmen.

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Die FW Marktoberdorf sehen daher den Ausstieg aus dem Kommunalunternehmen in der jetzigen Konstellation als einzige Möglichkeit, 'um neue Wege aus einer ansonsten fast aussichtslosen Situation zu finden'.