Unerwartet starb mit Harry Buntin ein langjähriger Funktionär, der sich für Schwimmer, Wasserwachtler und den Jugendsport in Marktoberdorf verdient gemacht hat. Buntin, 1925 im ostpreußischen Memel geboren, meldete sich nach der Schulzeit zur Marine.
Bei einem Einsatz im Ärmelkanal wurde sein Minensuchboot 1944 versenkt. Nach vier Stunden hatte er sich schwimmend an die Kanalküste gerettet. Er kam in ein Kriegsgefangenlager nach England, in dem er als Sanitäter eingesetzt wurde. Nach seiner Entlassung fand er 1947 seine Familie in Rieder wieder. Zwei Jahre später heiratete er Katharina Hipp aus Rieder. 1954 wurde Sohn Werner geboren. Buntin hatte bei der Firma Ringenberger das Malerhandwerk erlernt und arbeitete anschließend 37 Jahre lang bis zu seinem Ruhestand als Lackierer beim Traktorenhersteller Fendt.
Gleich nach der Eröffnung des Hallenbades und der Gründung der Schwimmabteilung des TSV engagiert sich Buntin für den Schwimmsport, erst als Übungsleiter und ab 1973 auch als Kassierer. Über 40 Jahre betreute er die Schwimmanfänger. Sein Sohn Werner und seine Enkelin Kathrin gehörten mit vielen anderen zu den TSV-Schwimmern, die sogar auf Bundesebene Siege erschwommen haben. Wegen seiner Verdienste für Sport und Jugend wurden ihm zahlreiche Ehrungen des TSV sowie der Schwimm- und Sportverbände Bayerns zuteil.
1969 hatte er sich als aktives Mitglied der Marktoberdorfer Wasserwacht angeschlossen, die er später etliche Jahre als Ortsvorsitzender leitete.
Die 1963 aufgebaute Verbindung mit dem Veteranenverein und der Marinekameradschaft, die vielen Freundschaften, die Montagsschwimmgruppe mit anschließendem Stammtisch, vor allem aber die enge Bindung an seine Familie ließen Buntin auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Seinen feinsinnigen Humor behielt er bis zuletzt.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung ist am heutigen Freitag um 9.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Martin.