Bürgerversammlung: Markt Kaltental kauft den Aufkircher Römerturm für einen Euro

3. Dezember 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
mathias wild

Gemeinde ist jetzt Burgbesitzerin

Bis kurz vor Ende der Bürgerversammlung des Marktes Kaltental hielt Bürgermeister Manfred Hauser die Spannung aufrecht. Erst während seines Vortrages über den baulichen Zustand des Römerturms in Aufkirch ließ er die Katze aus dem Sack: Der Markt Kaltental hat von der Landesregierung heuer den Römerturm gekauft. "Wir sind jetzt Burgherr", so Hauser. Dass bei den zuvor vorgestellten Haushaltsdaten dafür kein Posten ausgewiesen war, begründete der Bürgermeister mit dem Umstand, dass die Gemeinde für den Turm lediglich den "obligatorischen Euro" zu bezahlen hatte.

Jetzt sei es an der Zeit, in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt das historische Wahrzeichen durch längst fällige Sanierungsarbeiten für die Nachwelt zu erhalten. Auch dafür hat der Gemeindechef schon Vorstellungen: So plädierte er für eine rege Bürgerbeteiligung durch Eigenleistungen und für die Gründung eines Fördervereins, der durch Aktionen und Spenden die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen könne.

Im Frankenhofer Pfarrsaal informierte Hauser zuvor über den Haushalt 2010, der mit Einnahmen und Ausgaben in Verwaltungshaushalt (1,84 Millionen Euro) und Vermögenshaushalt (1,13 Millionen Euro) insgesamt 2,97 Millionen Euro betrug.

Bei der vor einer Woche beschlossenen Haushaltssatzung betrugen die Planzahlen für das Haushaltsjahr 2011 im Verwaltungshaushalt (1,73 Millionen Euro) und im Vermögenshaushalt (894 000 Euro), insgesamt also 2,63 Millionen Euro. Hauser stellte fest, dass die geplanten Werte den Ist-Zahlen sehr nahe seien. Der Markt sei schuldenfrei und könne sogar 100 000 Euro auf das Sparbuch legen. Im Haushaltsplan ausgewiesene Schulden in Höhe von 75 000 Euro seien ein Zwischenfinanzierungskredit des Sportvereins, bis dieser die Investitionszuschüsse des Bayerischen Landessportverbandes erhält. Ausdrücklich wies Hauser darauf hin, dass der Sportverein die Verpflichtungen aus diesem Kredit selbst erfülle.

Als Hauser am Ende seiner Ausführungen um Wünsche, Kritik und Anregungen bat, stellte er fest, dass die anwesenden Bürger nahezu wunschlos glücklich waren. Auf den Vorschlag einer Bürgerin, Ruhebänke dort aufzustellen, 'wo es schön ist', verwies Hauser auf die bereits vorhandenen 26 Ruhebänke. Er sehe aber keine Einwände gegen weitere, die von Dritten gespendet werden. Bei der Bitte um die Aufstellung eines Buswartehäuschens in Blonhofen als Unterstellmöglichkeit bei Regen musste er auf die beengten Räumlichkeiten an dieser Stelle hinweisen, versprach aber eine Überprüfung.