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Marketingprofi spricht in Sonthofen über neue Werbeformen und den Weg dorthin

Unternehmerforum

Marketingprofi spricht in Sonthofen über neue Werbeformen und den Weg dorthin

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    Marketingprofi spricht in Sonthofen über neue Werbeformen und den Weg dorthin
    Marketingprofi spricht in Sonthofen über neue Werbeformen und den Weg dorthin Foto: Veronika Krull

    Warum steigt der Wasserverbrauch, wenn im Fernsehen die Werbeblöcke erscheinen? Weil Zuschauer diese 'Pausen' gerne nutzen, um die Toilette aufzusuchen oder Nudelwasser aufzusetzen. Klassische Werbung, ob im Fernsehen, im Rundfunk oder als Anzeige, erreiche immer seltener die Zielgruppen. So die These von Marketingprofi und Unternehmensberater Theo Grassl beim neunten Unternehmerforum der Stadt Sonthofen. Die Werbung der Zukunft finde in den 'Social Media' statt.

    Gemeint sind damit digitale Medien und Technologien, die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. Das geschieht beispielsweise über Internet-Plattformen Facebook, Twitter, Xing oder in sogenannten Blogs.

    Werbebanner und Microsites im Internet würden dagegen über kurz oder lang ausgedient haben, so Grassl. Klassische Marken-Websites seien ein 'Auslaufmodell'. Stattdessen bediene man sich zunehmend der 'Apps' (Anwendungsprogramme für moderne Telefone). Bis 2020 werde es auch keine E-Mails mehr geben, behauptete Grassl. Dann werde nur noch mobil kommuniziert. Starker Tobak für den einen oder anderen Unternehmer, wie die anschließende kurze Diskussion zeigte. Ob seine Thesen als Provokation gedacht seien, wollte ein Zuhörer wissen.

    Und ob er selber daran glaube? Grassl, der auch als Trainer für Hochschulen und internationale Einrichtungen tätig ist, ließ sich in seiner Darstellung nicht beirren.

    An den 'Social Media' komme man heute nicht mehr vorbei. Das gelte es zu akzeptieren. 'Social Media' seien jedoch 'kein Hexenwerk'. Der Referent empfahl für den Einstieg in die neuen Medien, intern ein Expertenteam zu bilden oder einen externen Berater zu buchen. Wichtig sei es, eine Strategie auszuarbeiten. Der Unternehmer müsse sein Geschäft und den Markt kennen und sich fragen, auf welcher Plattform er seine Zielgruppe erreichen kann. Oder besser seine 'Fan-Gemeinde', denn 'die klassischen Zielgruppen gibt’s nicht mehr.'

    Auf dieser Plattform gehe es auch nicht ums direkte Verkaufen, sondern um den direkten Kontakt mit dem Kunden, erläuterte Grassl weiter. Man müsse mit dem Kunden ins Gespräch kommen, ihn aktiv betreuen und einbeziehen in Form von Dialogen und Anwendungen. 'Sie müssen weg von verkäuferischem Denken.' Wichtig sei auch, auf kritische Anmerkungen zu reagieren.

    Die Marktteilnehmer seien wesentlich informierter und organisierter als früher: 'Die Konsumenten haben sich emanzipiert.' Wenn der Kunde überzeugt und ein Fan geworden sei, werde er positive Eindrücke weitergeben: 'Kundenempfehlungen ersetzen die Werbung.' Und das sei 'das effizienteste und kostengünstigste Marketing'.

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