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Louis Haslach aus Ofterschwang wird in der renommierten Ballettschule der Pariser Oper aufgenommen

Chance

Louis Haslach aus Ofterschwang wird in der renommierten Ballettschule der Pariser Oper aufgenommen

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    Louis Haslach aus Ofterschwang wird in der renommierten Ballettschule der Pariser Oper aufgenommen
    Louis Haslach aus Ofterschwang wird in der renommierten Ballettschule der Pariser Oper aufgenommen Foto: Laurin Schmid

    Sechzehn kleine Ballerinas in rosa Trikots begrüßen Louis Haslach mit freudigem Applaus. Über dem Spiegel des Ballettsaals der Tanzschule "Stiltanz" in Kempten schweben Luftballons und funkelt eine Lichterkette. Eine Girlande verkündet "Herzlichen Glückwunsch". Zu feiern gibt es ein nicht alltägliches Ereignis.

    Sechsjährige Ausbildung

    Der elfjährige Louis Haslach hat die Aufnahmeprüfung an der berühmten Ballettschule > bestanden und wird ab September eine sechsjährige Ausbildung zum Balletttänzer antreten. Vor seinen kleinen Ballettfreundinnen zeigt Louis die Kombination aus Pliés, Passés, Pirouettes und Sprüngen, die er der siebenköpfigen Jury in Paris vorgeführt hat. Ernsthaft, graziös und mit einem Ausdruck, der schon den erwachsenen Bühnentänzer ahnen lässt, vollführt er zu Tschaikowskis > die Positionen und Bewegungsfolgen perfekt und grazil.

    Der hochbegabte Junge aus Ofterschwang hat schon mit vier Jahren angefangen, Ballett zu trainieren. Und als sich nicht nur der unbedingte Wille, sondern auch die Begabung des damals noch kleinen Louis zeigte, ging Mutter Michaela Haslach, eine Französin, auf die Suche nach einer professionellen Schule, die ihn auf die Laufbahn als Bühnentänzer vorbereiten könnte. Von Ulm bis Stuttgart sei sie gefahren. Doch glücklicherweise lag die Lösung gleich um die Ecke. Fündig wurde sie in Kempten, wo Elena Helfrich vor vier Jahren ihre eigene Tanzschule eröffnete. Helfrich war am russischen Staatsballett ausgebildet worden und hatte in Kiew getanzt. Vor 15 Jahren zog sie ins Allgäu.

    Ein durchgeplanter Tag

    Bis zu vier Mal wöchentlich nahm Louis Privatstunden bei der ehemaligen Tänzerin. Ohne sie, da sind sich alle Beteiligten sicher, hätte er sich in Paris nicht gegen 400 andere Ballett-Eleven aus der ganzen Welt durchgesetzt. Nun wird er mit 16 anderen Auserwählten an einer der renommiertesten Tanzschulen der Welt ausgebildet und, wenn nichts dazwischenkommt, an den großen Bühnen der Welt auftreten.

    Eine sechsmonatige Probezeit hat Louis schon hinter sich, in der er 800 Kilometer von seiner derzeitigen Allgäuer Heimat entfernt, im Internat lebte. Da waren neben der tänzerischen Begabung noch ganz andere Fähigkeiten gefragt: Fließend Französisch sprechen, kein Heimweh haben und einen durchgeplanten Tag absolvieren, an dem für Hausaufgaben manchmal nur der Abend blieb. Was allerdings nichts Ungewöhnliches ist in Frankreich, wo Ganztagsschulen Normalität und nicht die Ausnahme sind.

    Und Louis ist diesen Alltag sowieso schon gewöhnt, schließlich hat er seit Jahren neben seiner deutschen Schule nachmittags zu Hause per Fernunterricht die französische Schule durchlaufen und ist danach zum Ballettunterricht bei Elena Helfrich in Kempten gegangen.

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