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Liebherr-Aerospace wächst weiter

Lindenberg

Liebherr-Aerospace wächst weiter

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    Liebherr-Aerospace Lindenberg wächst weiter: Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen seinen Umsatz um zwölf Prozent gesteigert. Auch wenn die Luftfahrtbranche unter der Wirtschafts- und Finanzkrise leidet, ist bisher kein Einbruch eingetreten: "Die Produktion ist auf einem hohen, stabilen Niveau", beschreiben die drei Geschäftsführer in einem Pressegespräch die Lage.

    Liebherr-Aerospace ist mit 1970 Mitarbeitern größter Arbeitgeber im Landkreis. An den Stellen wird auch nicht gerüttelt. "Wir planen keine Entlassungen", sagt Arndt Schoenemann. Er bildet zusammen mit Heiko Lütjens und Josef Gropper die Geschäftsführung. Die drei sind gleichberechtigt tätig. Francis Niss, zuvor auch Geschäftsführer von Liebherr-Aerospace Lindenberg, konzentriert sich auf seine Aufgaben als Präsident der ganzen Sparte Luftfahrt und Verkehrstechnik. In Lindenberg als deren größtem Standort ist er weiter regelmäßig vor Ort.

    Im vergangenen Jahr hat Liebherr-Aerospace in Lindenberg den Umsatz noch einmal spürbar von 458 auf 513 Millionen Euro gesteigert. Schoenemann spricht von einer "Fortsetzung des seit Jahren anhaltenden Booms".

    Gleichzeitig habe sich die Ertragslage deutlich verbessert. Positiv bemerkbar gemacht hat sich dabei auch die Entwicklung des Dollars. 80 Prozent seines Umsatzes rechnet Liebherr-Aerospace in der Weltleitwährung ab, während ein großer Teil der Kosten in Euro beglichen wird. Steigt der Dollar, wie Ende vergangenen Jahres geschehen, erhält Liebherr bei gleichem Absatz mehr Geld in Euro. Seit Ende des vergangenen Jahres bekommt freilich auch das Lindenberger Unternehmen die Krise zu spüren. Vor allem im Bereich der Business- und Regionalflugzeuge ist der Markt teils drastisch eingebrochen. Getroffen hat das vor allem den brasilianischen Flugzeugbauer Embraer, für dessen 170- und 190-er-Jets Liebherr-Aerospace Fahrwerke baut. Ab der zweiten Jahreshälfte wird davon eine geringere Stückzahl an Embraer ausgeliefert als im Vorjahr.

    Weitgehend stabil verläuft das Geschäft mit Airbus, dem größten Kunden von Liebherr-Aerospace, schildern die Geschäftsführer. Zwar wird der europäische Flugzeugkonzern die Produktionszahl bei der A-320-Familie nicht wie einmal geplant weiter hochfahren, sondern im Gegenteil ab Oktober leicht verringern. "Wir bewegen uns damit aber immer noch auf einem hohen Niveau" (Schoenemann).

    Wie es kurzfristig weitergeht, ist freilich auch in der Luftfahrtbranche nicht ganz klar. "Die Unsicherheit wird uns noch eine Weile begleiten", glaubt Josef Gropper. Fachleute rechnen mit einem Rückgang der weltweiten Passagierzahlen um zehn Prozent. Ein Vorteil: Die meisten Flugzeug-Programme sind auf Jahre hinaus angelegt. Das Geschäft schwankt demzufolge kurzfristig nicht so stark wie etwa im Automobilbereich.

    Ingenieure gesucht

    An den langfristig positiven Aussichten zweifelt Liebherr-Aerospace nicht. Die Luftfahrt gilt weiter als Wachstumsbranche. Bis zu 100 Millionen Euro investiert Liebherr im Jahr am Standort Lindenberg in Forschung, Entwicklung und Konstruktion. "Lindenberg wird das Herz von Liebherr-Aerospace bleiben", formuliert es Josef Gropper. Was Investitionen rund um den Globus nicht ausschließt. Liebherr-Aerospace ist längst global aufgestellt. Zum einen erwarten die Kunden eine Präsenz vor Ort, zum anderen soll die Fertigung in Ländern mit niedrigeren Kosten eine Kalkulation zu wettbewerbsfähigen Preisen ermöglichen. Ein Hauptwettbewerber im Bereich Flugsteuerung beispielsweise fertigt auf den Philippinen, ein anderer in Indien und Mexiko. Einen Vorteil bietet die Internationalisierung zudem auf dem Arbeitsmarkt.

    "Sie macht uns interessanter für Ingenieure", sagt Heiko Lütjens. Denn entsprechend gut ausgebildete Leute sucht Liebherr nach wie vor.

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