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Landkreis Ostallgäu plant Wertkarte für ehrenamtlich engagierte Bürger

Anerkennung

Landkreis Ostallgäu plant Wertkarte für ehrenamtlich engagierte Bürger

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    Landkreis Ostallgäu plant Wertkarte für ehrenamtlich engagierte Bürger
    Landkreis Ostallgäu plant Wertkarte für ehrenamtlich engagierte Bürger Foto: Heiko Wolf

    Ehrenamtlich Tätige sind oft sehr bescheiden und wollen ihren Einsatz nicht an die große Glocke hängen. Damit aber mehr als ein warmer Händedruck als Anerkennung möglich ist, überlegt der Landkreis immer wieder, wie die Motivation, sich für die Allgemeinheit zu engagieren, weiter gesteigert werden kann.

    Im Landratsamt entstand daher ein eigenes Büro: Im „Ehren-Amt“ fördert Marlene Dopfer die Arbeit durch Fortbildung und Beratung. Nun reifen Pläne für eine „Ehrenamtskarte“, mit der besonders Engagierte beispielsweise Freifahrten mit der Bergbahn, einen kostenlosen Museumsbesuch oder ein Gratisbad zum Erholen abrufen können. Auf verschiedenen Ebenen gibt es bereits solche Angebote, berichtete Marlene Dopfer im Ausschuss für Kultur, Sport und Ehrenamt. So bietet der Freistaat eine Karte, die Bürger erhalten können, die wöchentlich mehr als fünf Stunden ehrenamtlich arbeiten. Sie bringt aber oft nur geringe Vergünstigungen bei den Schlössern und bei der Schifffahrt des Freistaats. Eine solche Rabattkarte, so berichtete Dopfer über Gespräche mit Ehrenamtlichen, sei weniger erwünscht. Als echtes Dankeschön würde hingegen eine Karte mit realem Wert empfunden.

    Bestimmten Wert laden

    Hierfür bietet die im regionalen Tourismus gebräuchliche Königscard eine Plattform. Leistungen können aufgebucht werden, die der Ehrenamtliche innerhalb einer Frist für sich und den Ehepartner nutzen kann. Die Kosten dafür bezifferte Dopfer auf rund 14 000 Euro im ersten Jahr und auf rund 10 000 Euro in den Folgejahren. Denn die Leistungen wie Forggenseeschifffahrt oder Bergbahn hofft man, über Sponsoren zu finanzieren.

    Die Diskussion – auch im Ausschuss – zeigte, dass starre Regelungen für die Vergabe schwierig seien. Grundsätzlich waren sich die Kreisräte aber einig, dass die Karte sinnvoll sei. Eine Rabattkarte lehnte beispielsweise Manfred Seebold (CSU) ab.

    Auch sein Fraktionskollege Alfred Wölfle, der schon vor gut einem Jahr die Karte vorgeschlagen hatte, plädierte für 'hochwertige Leistungen', die man unbedingt auch zusammen mit seinem Partner genießen dürfen solle. Denn ein paar Stunden Zweisamkeit brächten neuen Schwung fürs Ehrenamt.

    Verteilung über Gemeinden

    Dies, so ein weiterer Punkt der Diskussion, lasse sich auch durch einen fixen Wert auf der Karte lösen, bei dem es egal sei, ob ihn ein oder zwei Nutzer verbrauchen. Einverstanden waren die Kreisräte mit dem Vorschlag, dass Ehrenamtlichen maximal alle fünf Jahre eine Karte zugeteilt werden sollte. Deutlich wurde, dass die Gemeinden am besten geeignet seien, die Berechtigten zu benennen. Dr. Ursula Schuster (Grüne) ergänzte hier, es sollten auch Vereine wie der Bund Naturschutz bedacht werden, die vielleicht nicht so im Blick sind wie zum Beispiel Frauenbund oder Musikkapelle.

    Die Ausschussmitglieder beauftragten Dopfer, das Konzept für eine Wertkarte zusammen mit der Königscard weiterzuverfolgen. Auch eine Kooperation mit der bayerischen Ehrenamtskarte wird geprüft. Nähere Details soll Dopfer im Frühjahr im Kreistag vorstellen. Dieses Vorgehen lehnte lediglich Andreas Ullrich (FW) ab.

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