Die Firma Kutter aus Memmingen hat gestern die Baustoff-Sparte des Mindelheimer Bauunternehmens Riebel gekauft. Betroffen sind neben den Kieswerken in Bad Wörishofen, Kaufering, Thaining und Penzing auch die Standorte der Asphaltmischanlagen sowie die Beton produzierenden Einheiten. Verkaufsabsichten für die Bereiche Hoch- und Tiefbau gebe es nicht, versicherte Riebel. Auch für die mehr als 100 Mitarbeiter der Baustoff-Sparte soll sich durch den Verkauf bis auf den Firmennamen nichts ändern: Laut Pressesprecherin Karin Stecher seien alle Arbeitsplätze gesichert und die Verträge würden unverändert beibehalten.
Gleichwohl war die Stimmung gestern gedrückt, als die Mitarbeiter über den Verkauf informiert wurden. 'Selbstverständlich schreit da keiner Hurra', so Stecher. Die Verbundenheit zu Riebel sei schließlich groß. Allerdings handele es sich auch bei Kutter um ein familiengeführtes Unternehmen, die Strukturen seien ähnlich.
Das betonte auch Annette Aulinger, alleinige Inhaberin und Geschäftsführerin der Riebel Holding, in einer Presseerklärung: 'Kutter verfügt wie Riebel über eine langjährige Tradition. Beide Häuser haben eine ähnliche Unternehmenskultur und stellen die Mitarbeiter in den Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns', schreibt sie.
Mitarbeiter im Blick
Bereits seit Mitte vergangenen Jahres seien verschiedene Optionen geprüft worden, um die Riebel-Gruppe für die Zukunft auszurichten. 'Dabei habe ich mich insbesondere leiten lassen von der Verantwortung für die mehr als 100 Mitarbeiter der Baustoff-Sparte und deren Familien. Die Sicherung der Arbeitsplätze hatte dabei Vorrang', unterstrich Aulinger.
Als Gründe für den Verkauf nannte Riebel 'strukturelle Probleme, die gelöst werden müssen'. Das Unternehmen sei sehr komplex. Die Trennung erfolge im Zuge der strategischen Neuorientierung mit dem Ziel der Substanzstärkung. Dazu, ob von der Umstrukturierung weitere Sparten betroffen sein könnten, wollte sich das Unternehmen nicht äußern. 'Wir werden nichts sagen, was nicht spruchreif ist', so Sprecherin Stecher. Sie betonte aber: 'Die Substanz stimmt absolut. Die Situation ist sehr gut.' Das gelte auch für den Auftragsbestand. Das Konzernergebnis sei deutlich positiv.
Mit der Baustoff-Sparte hatte das Unternehmen bislang einen Jahresumsatz von rund 25 Millionen Euro erzielt. Zu welchem Preis sie nun an Kutter verkauft wurde, ließ Riebel offen.