Seit 25 Jahren gibt es den Kleiderladen des Ortsverbandes Lindenberg-Westallgäu des Kinderschutzbundes. Dieses Jubiläum ist Anlass, den inzwischen in der Hauptstraße 21 ansässigen Laden auch am Huttag zu öffnen und mit Kaffee und Kuchen sowie Popcorn zu feiern.
Den Bedarf an preisgünstiger Kinderkleidung sahen Mitarbeiter der Familienhilfe schon Mitte der 1980er Jahre. Mit dem Sportkreis teilte sich der Kinderschutzbund in den Räumen der heutigen Bücherei ab 1986 zunächst einen Raum. Gerade einmal ein fünftüriger Kleiderschrank und ein Tisch standen dort zur Verfügung. "Doch schon bald fragten die Leute auch nach Erwachsenenkleidung", erinnert sich Marie-Luise Bischoffberger. Die langjährige Vorsitzende des Ortsverbandes hat das Projekt "Kleiderladen" von Beginn an begleitet.
Schon ein Jahr später war klar, dass neue Räume notwendig waren, denn: "Die Kleiderberge stapelten sich überall". So folgte 1987 der Umzug in die Blumenstraße und innerhalb dieses Gebäudes 1991 der Bezug von Kellerräumen, die dann bis Oktober 2006 genutzt wurden. Seither ist der Kleiderladen in der Hauptstraße, gegenüber der Feuerwehr, untergebracht.
Das Konzept ging von Beginn an auf: Wer gut erhaltene Kleidung übrig hatte, konnte sie dem Kinderschutzbund spenden. Und Menschen mit Bedarf konnten sie gegen eine Spende im Kleiderladen abholen. Daran hat sich bis heute grundsätzlich nichts geändert. Von den so eingenommenen Spenden finanziert der Kinderschutzbund seither die jeweils genutzten Räume und auch andere Teile seiner Arbeit.
"Das funktioniert aber nur aufgrund der ehrenamtlichen Mitarbeit der derzeit 22 Frauen im Laden", weiß Marie-Luise Bischoffberger. Mit Bärbel Kühnel, Gabi Heller, Ursula Blümlein-Niedermeier und Mike Nawratil sind vier Frauen sogar seit 25 Jahren dabei. Es gilt, die abgegebenen Kleidungsstücke zu sortieren. Nicht alles ist für die Weitergabe im Laden geeignet. "Mitunter wird uns auch ein Kleidersack vor die Tür gestellt, der eigentlich auf den Wertstoffhof gehört" (Bischoffberger).
Aber gelegentlich befinden sich auch teure Markenprodukte unter den gespendeten Kleidungsstücken. Da in der Hauptstraße zwei Geschosse mit jeweils 80 Quadratmetern zur Verfügung stehen, gehören inzwischen auch Kinderwagen, Spielzeug und Babyausstattung zum Angebot.
Ansprechpartner in vielen Dingen
Marie-Luise Bischoffberger weiß: "Wir haben uns in den 25 Jahren einen guten Ruf erarbeitet". Die Hemmschwelle, im Kleiderladen nach Kleidung zu schauen, ist ihrer Meinung nach nicht mehr vorhanden: "Die Kunden sollten nie das Gefühl haben, ein Almosen zu empfangen. Vielmehr sollen sie wieder mit Würde einkaufen können".
Auch über den Kleiderkauf hinaus sind die Mitarbeiterinnen häufig Ansprechpartner, beispielsweise wenn es um das Ausfüllen von Formularen geht.
Geöffnet ist der Kleiderladen in der Hauptstraße 21 in Lindenberg von Montag bis Donnerstag jeweils von 15 bis 17 Uhr, dienstags und mittwochs zusätzlich von 10 bis 12 Uhr.